Ergebnisse und Vorschläge der
DBG-Arbeitsgruppe
„Kennwerte des Bodengefüges“ zur Schätzung
bodenphysikalischer Kennwerte
von
M. Renger, K. Bohne, M. Facklam, T. Harrach, W. Riek, W. Schäfer,
G. Wessolek und S. Zacharias
unter Mitarbeit von:
J. Bachmann, U. Dehner, W. Duijnisveld, W. Eckelmann, K.-H. Hartge,
V. Hennings, S. Knoblauch, L. Müller, U. Müller, R. Plagge, U. Schindler,
K. Schwärzel, H. Sponagel, T. Vorderbrügge
Berlin, den 3. Oktober 2008
Obmann der Arbeitsgruppe: Prof. Dr. Gerd Wessolek
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Inhaltsverzeichnis
1. Einführung und Anlass.................................................................................................... 6
2. Kennwerte der Wasserbindung....................................................................................... 7
2.1. Feldkapazität — Definition und Anwendung ................................................................................... 7
2.2. Schätzung der bodenkundlichen Kennwerte der Wasserbindung.................................................. 8
2.3. Schätzung der effektiven Durchwurzelungstiefe........................................................................... 20
3. Mittlere pF-Kurven in Abhängigkeit von der Bodenart und die davon
abgeleiteten Mualem/van Genuchten-Parameter, mittlere Wasserleitfähig-
keitswerte im wasserungesättigten Zustand und kapillare Aufstiegsrate....................... 21
4. Schätzung der gesättigten Wasserleitfähigkeit (kf in cm/Tag) in Abhängigkeit
von Bodenart und Trockenrohdichte ............................................................................. 27
5. Bestimmung bodenphysikalischer Kennwerte unter Berücksichtigung von
Bodengenese und Ausgangssubstrat ........................................................................... 28
6. Zusammenfassung ....................................................................................................... 48
7. Verwendete Unterlagen und Literatur ........................................................................... 49
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Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Schema für die Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte FK, nFK und LK
auf der Basis von FK-Werten, die realistischen Feldwassergehalten entsprechen 9
Abb. 2: Nomogramm zur Ermittlung der mittleren Trockenrohdichten TRD (g/cm3) der
effektiven Lagerungsdichteklassen Ld1 bis Ld5 in Abhängigkeit von der
Bodenart 11
Abb. 3: Wasserretentionskurven eines Tonbodens (Tu2) in Abhängigkeit von der
Trockenrohdichte (TRD) 14
Abb. 4: Wasserretentionskurven für 4 verschiedene Bodenarten mit eingezeichneten
Feuchtigkeitsäquivalenten FÄ 16
Abb. 5: Vergleich zwischen Labor-pF-Kurven und Feldmesswerten von zwei Böden 16
Abb.6: Beziehung zwischen Trockenrohdichte und Gesamtporenvolumen bei Böden mit
mittlerer effektiver Lagerungsdichte (Dichte der festen Bodensubstanz zwischen
2,65 und 2,70 g/cm3) 21
Abb. 7 a-c: Beziehung zwischen Luftkapazität (LK) und Trockenrohrdichte (TRG) für
Böden im Körngsbereich von 60 – 80 % Schluff und 12 bis 30 % Ton, a) alle
geologischen Substrate, b) Lösse, c) Bt-Horizonte der Lösse. 30
Abb. 8: Einfluss des Substrates und der Bodengenese auf die Beziehung zwischen
Feldkapazität und Trockenrohdichte am Beispiel von drei Bodenarten (Sl4, Ut3,
fSms) 31
Abb. 9: Anteil des Feinstsandes (<125 µm) an der Gesamtsandfraktion von brackisch-
marinen Ablagerungen (br/m) im Vergleich zu nicht marinen sandigen
Substraten. 48
3
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Bestimmungsschlüssel für die Schätzung der effektiven Lagerungsdichte im
Gelände 10
Tab. 2: Mittlere Trockenrohdichten (TRD) der effektiven Lagerungsdichteklassen Ld1
bis Ld5 in Abhängigkeit von der Bodenart für Böden mit Humusgehalten von
<1%* 12
Tab. 3: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität in Volumen -% in
Abhängigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte für Böden mit Humusgehalten
von <1% 13
Tab. 4: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität in Vol-% in
Abhängigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte unter Berücksichtigung des
Feutigkeitsäquivalents FÄ bei Böden mit Humusgehalten von <1% 15
In Abschnitt 5 sind die Ergebnisse einer statistischen Auswertung zu finden, bei der der
Einfluss der Bodengenese und des geologischen Ausgangssubstrates
berücksichtigt wurden. 18
Tab. 5: Zuschläge und Abschläge zur Luftkapazität, nutzbaren Feldkapazität und
Feldkapazität in Volumen-% in Abhängigkeit von Bodenart und Gehalt an
organischer Substanz 18
Tab. 6: Zu- und Abschläge in Vol.% bei hydromorphen Böden 19
Tab. 7: Beispiele für die Bestimmung von Feldkapazität FK, nutzbarer Feldkapazität
nFK und Luftkapazität LK unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents
FÄ 19
Tab. 8: Effektive Durchwurzlungstiefe für Ackerkulturen auf homogenen Böden in
Abhängigkeit von Bodenart und effektiver Lagerungsdichte 20
Tab. 9: Mittlere pF-Kurven in Abhängigkeit von der Bodenart für Böden mit mittlerer
effektiver Lagerungsdichte (Ld3) und Humusgehalten von < 1% 23
Tab. 10: Parameter nach Mualem/van Genuchten für unterschiedliche Bodenarten 24
Tab. 11: Mittlere Wasserleitfähigkeit (cm/Tag) im ungesättigten Boden in cm/d in
Abhängigkeit von der Wasserspannung und der Bodenart 25
Tab.12: Kapillare Aufstiegsraten (cm/Tag) aus dem Grundwasser bis zur Untergrenze
des effektiven Wurzelraumes in Abhängigkeit von der Bodenart 26
Tab. 13: Mittlere Wasserdurchlässigkeit (cm/Tag) im wassergesättigten Boden in
Abhängigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte 27
Tab. 14a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Löss und Lösslehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 32
Tab 14b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Löss und Lösslehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 33
Tab. 15a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Sandlöss unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 34
Tab. 15b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Sandlöss unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 35
Tab. 16a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Reinsanden unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 36
Tab. 16b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Reinsanden unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 37
Tab. 17a:Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus Geschiebelehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 38
Tab. 17b:Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Böden aus
Geschiebelehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents 39
4
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 18a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus glazialem Lehmsand (Salm) unter Berücksichtigung des
Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 40
Tab 18b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte
aus glazialem Lehmsand (Salm)unter Berücksichtigung des
Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 41
Tab. 19a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Auenböden unter
Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 42
Tab. 19b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Auenböden unter
Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 43
Tab. 20: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Marschböden unter
Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 44
Tab 21: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus
tonigen Festgestein unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 45
Tab 22: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus
sandigem Festgestein unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ 46
Tab. 23: Vergleich der Feldkapazität und nutzbaren Feldkapazität in Vol.% von Böden
verschiedener Ausgangsgesteine 47
5
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
1. Einführung und Anlass
Für die Beurteilung des Wasser-, Luft- und Stoffhaushaltes von Böden und Landschaf-
ten sind bodenphysikalische Kennwerte (z.B. Feldkapazität, nutzbare Feldkapazität,
Luftkapazität, Wasserleitfähigkeit) wichtig. Da Messwerte oft nicht vorliegen, werden die
erforderlichen bodenphysikalischen Kennwerte mit Hilfe der Bodenkundlichen Kartier-
anleitung bzw. der DIN 4220 geschätzt.
Die in der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5 und in der DIN 4220 aufgeführten
Ergebnisse weisen leider folgende gravierenden Mängel auf:
• die Prüfung der Ausgangsdaten und der ermittelten Kennwerte auf Plausibilität
ist unzureichend,
• die Schätzung der Trockenrohdichte ist unzulänglich und entspricht nicht den
neuesten Erkenntnissen,
• die vorgesehenen Zu- und Abschläge für Humusgehalte von mehr als 1 % sind
korrekturbedürftig,
• der Einfluss von Grundwasser und Staunässe werden bei der Schätzung nicht
ausreichend berücksichtigt,
• die Festlegung der Feldkapazität bei einem einheitlichen pF-Wert (z.B. 1,8) führt
zu Über- und Unterschätzung der Kennwerte der Wasserbindung,
• den mittleren pF-Kurven für die einzelnen Bodenarten liegt einheitlich eine Tro-
ckenrohrdichte von ca. 1,5 g/cm3 zugrunde. Dies führt bei tonreichen Böden und
reinen Sandböden zu Fehleinschätzungen (s. Abschnitt 4, S. 15).
Die Arbeitsgruppe der DBG hat sich daher das Ziel gesetzt:
1. die vorliegenden Erfahrungen und Vorschläge zur Verbesserung der Schätzta-
bellen zu berücksichtigen und
2. die Zielvorstellung, bei der Ermittlung der Feldkapazitätswerte von realistischen
Feldwassergehalten auszugehen, zu verwirklichen.
Das zweite Ziel ist in den neuen Bundesländern bereits vor etwa 30 Jahren mit der Be-
stimmung des Feuchtigkeitsäquivalents (FÄ) nach Vetterlein (1983) erfolgreich verwirk-
licht worden. Es ist daher an der Zeit, diesen methodischen Ansatz auch in den alten
Bundesländern zu übernehmen und ihn bei der Ermittlung der Kennwerte für die Was-
serbindung anzuwenden.
Die Arbeitsgruppe „Kennwerte des Bodengefüges“ begrüßt daher, dass in der im De-
zember 2007 verabschiedeten DIN 4220 erste Ergebnisse unserer Arbeitsgruppe im
Anhang der DIN übernommen wurden.
6
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
2. Kennwerte der Wasserbindung
2.1. Feldkapazität — Definition und Anwendung
Definition
Die Feldkapazität (FK) stellt einen der am häufigsten verwendeten Parameter zur Cha-
rakterisierung des Bodenwasserhaushalts dar. Der Begriff der Feldkapazität (field ca-
pacity) wurde maßgeblich in den Arbeiten von Veihmeyer und Hendrickson (1927,
1931) eingeführt und definiert als „...the amount of water held in the soil after the excess
gravitational water has drained away and after the rate of downward movement of water
has materially decreased...". In anderen Arbeiten wird die FK beschrieben als:
• „...The content of water, on a mass or volume basis, remaining in a soil 2 or 3
days after having been wetted with water and after free drainage is negligible..."
(SSSA,. 2006),
• "... soil moisture state when, 48 hours after saturation or heavy rain, all down-
ward movement of water has ceased." (European Soil Bureau, 2006).
Der Bewegungszustand des Bodenwassers wird in folgender Weise gekennzeichnet:
• ... Verteilung des Wassers, ....., verlangsamt sich nach 1-2 Tagen so stark, dass
das Erreichen eines Gleichgewichtes vermutet werden könnte. Der Wasserge-
halt, bei dem dieser Zustand auftritt wird als Feldkapazität (FK) bezeichnet "
(Schachtschabel et al. 1998).
Bestimmung der FK
Die ursprünglich genutzte Prozedur zur Bestimmung der Feldkapazität beruhte auf einer
Messung von Bodenwassergehalten in einem unbewachsenen Feldbodenprofil, das
sorgfältig aufgesättigt, vor Verdunstung und Randeffekten geschützt, für einen Zeitraum
von 2-3 Tagen einem gravitativem Wasserabfluss ausgesetzt war. Die klare Definition
von Versuchsbedingungen erlaubt hier die Bestimmung des Wasservorrats, der unter
den gegebenen Standortbedingungen im Boden nach der gewählten Entwässerungs-
dauer enthalten ist.
Das Verfahren ist allerdings sehr aufwendig und kann bei schluff- und tonreichen Böden
bei rascher Aufsättigung infolge von Lufteinschlüssen zu Fehlern von 5-10 Vol. % füh-
ren (Lampe u. Wilkens, 1987).
Im Bemühen, die Ableitung der Feldkapazität zu vereinfachen, wurde in den alten Bun-
desländern für FK der Bodenwassergehalt (Vol. %) festgelegt, der bei einer Bodenwas-
serspannung von 60 hPa (pF 1,8) gebunden ist (s. Bodenkundliche Kartierung KA5 und
DIN 4220). Bei diesem Vorgehen ist leider das ursprüngliche Ziel, die Feldbodenbedin-
gungen und die Dynamik der Wasserbindung zu berücksichtigen, verloren gegangen.
Die Festlegung der FK bei einem einzelnen pF-Wert führte zu einer Über- oder Unter-
schätzung der FK-Werte und damit auch der daraus abgeleiteten nutzbaren Feldkapazi-
täts- und Luftkapazitätswerte.
Ziel sollte es vielmehr sein, Schätzwerte abzuleiten, die sich an den Wassergehalten
der „in situ“-Bestimmung im Feld orientiert. Die Arbeitsgruppe „Kennwerte des Boden-
gefüges“ schlägt daher vor, für die Bestimmung der FK das Feuchtigkeitsäquivalent
(FÄ) nach Vetterlein (1983) zu verwenden, das aus im Frühjahr im Feld gemessenen
Bodenwassergehalten abgeleitet wird (s. S. 14).
7
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Dieser Parameter berücksichtigt sowohl (i) Hysteresiseffekte und Lufteinschlüsse bei
der im Winter stattfindenden Aufsättigung als auch (ii) Eigenschaften des Bodenprofils
und (iii) klimatische Bedingungen des Standortes.
Anwendungen der FK
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für die FK ist die nährungsweise Ermittlung des pflan-
zenverfügbaren Bodenwasservorrates und der Luftkapazität.
Der pflanzenverfügbare Bodenwasservorrat errechnet sich aus der FK bzw. dem
Feuchtigkeitsäquivalent FÄ abzüglich des Bodenwassergehaltes bei pF 4,2 und wird als
nutzbare Feldkapazität bezeichnet. Unter Luftkapazität wird der Porenraum verstanden,
der bei FK mit Luft erfüllt ist. Er stellt ein Maß für den Gasaustausch bzw. Versorgung
der Pflanzen mit Sauerstoff dar.
Bei diesem Ansatz wird vernachlässigt, dass im Frühjahr auch 2 bis 3 Tage nach Nie-
derschlag insbesondere bei feinsandigen und schluffreichen Böden weiterhin ein anhal-
tender und signifikanter Sickerwasserabfluss auftritt (Nachabe, 1998, Meyer u. Gee,
1999, Zacharias u. Bohne, 2008). Da der Sickerwasserabfluss und die Evapotranspira-
tion gleichzeitig ablaufen und die Pflanzen einen Teil ihrer Wasseraufnahme aus dem
abfließenden Sickerwasser beziehen, sind für eine genaue Ermittlung des pflanzenver-
fügbaren Bodenwassers und Bestimmung von Flüssen Simulationsmodelle erforderlich.
Als Eingabeparameter benötigen diese Modelle entweder direkte Angaben zur Feldka-
pazität oder verwenden MvG- Parameter, die ihrerseits u.a. mit FK-Angaben parametri-
siert wurden.
Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld ist die Bewertung von Böden hinsichtlich ihrer
technologischen Eigenschaften (z. B. Befahrbarkeit von Ackerflächen, Bespielbarkeit
von Sportplätzen). Die FK wird auch für die Hochwasserprognose benötigt, um über das
auffüllbare Porenvolumen abzuschätzen, welche Anteile von Starkniederschlägen im
Boden aufgenommen werden können. Auch zur Beurteilung der Entwässerbarkeit von
Böden wird die FK benötigt. Schließlich seien planungs- und umweltrelevante Fragen
aufgeführt, etwa die zu erwarteten Nähr- und Schadstoffausträge in Landschaften; zu
ihrer Abschätzung muss ebenfalls die FK berücksichtigt werden. Schließlich geht bei
der quantitativen Bestimmung der o.a. Zielgrößen mit Hilfe von Simulationsmodellen die
FK oft als ein wichtiger Startparameter einer Berechnungsperiode ein (=Anfangs-
wassergehalt).
2.2. Schätzung der bodenkundlichen Kennwerte der Wasserbindung
Die Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte beginnt mit der Bestimmung der
Bodenart und der effektiven Lagerungsdichte (s. Abb. 1). Ein Schlüssel zur Ermittlung
der Bodenart im Gelände mittels Fingerprobe ist in der Tab. 30 der Bodenkundlichen
Kartieranleitung (KA 5) zu finden. Die wichtigsten Gefügemerkmale für die Schätzung
der effektiven Lagerungsdichte Ld sind in der Tab. 1 zusammengestellt. Sie wurden aus
den Angaben der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA 5, Tab. 19 und 20) und den
Angaben zur Bestimmung der Packungsdichte (Harrach u. Sauer, 2002) abgeleitet. Bei
der in Tab. 1 angegebenen Klasseneinteilung der effektiven Lagerungsdichte sind die
Ergebnisse der neuen Auswertung, die im Folgenden beschrieben werden, bereits be-
rücksichtigt.
Anhand der effektiven Lagerungsdichte lassen sich für die einzelnen Bodenarten die
Trockenrohdichten TRD ermitteln.
Der in der KA 5 zurzeit geltenden Beziehung zwischen Ld und TRD liegt folgende Glei-
chung zugrunde:
8
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
g / cm 3
TRD [g/cm3] = Ld [g/cm3] - 0,009 · % Ton bzw.
%Ton
g / cm 3
Ld [g/cm3] = TRD [g/cm3] + 0,009 · % Ton
%Ton
Diese Beziehung wurde an Böden ermittelt, die überwiegend Marsch- und Auenböden
umfassten und häufig bis zu 3 – 4 % organische Substanz enthielten. Auswertungen
anhand anderer Böden, die geringere Humusgehalte aufwiesen, ergaben, dass der
Faktor 0,009 zu hoch liegt. Die beste Übereinstimmung zwischen der im Gelände ge-
schätzten effektiven Lagerungsdichte und der im Labor bestimmten TRD wurde für Bö-
den mit Humusgehalten von < 1 % mit folgender Gleichung erzielt:
g / cm 3 g / cm 3
TRD [g/cm3] = Ld [g/cm3] - 0,005 · % Ton - 0,001 · % Schluff bzw.
%Ton %Schluff
g / cm 3 g / cm 3
Ld [g/cm3] = TRD [g/cm3] + 0,005 · % Ton + 0,001 · % Schluff
%Ton %Schluff
Die Gleichung zeigt, dass neben dem Tongehalt auch der Schluffanteil eine Rolle
spielt. Bei Böden mit Humusgehalt von > 1 % vermindert sich bei gleicher effektiver La-
gerungsdichte die TDR (Näheres s. Tab. 2).
Bestimmung der Bodenart mittels Fingerprobe
Schätzung der effektiven Lagerungsdichte Ld
(s. Tab. 30, Bodenkundliche
(s. Tab. 1)
Kartieranleitung KA5)
Ermittlung der Trockenrohdichte
(s. Tab. 2 u. Abb. 2)
Bestimmung der LK, FK und nFK in Abhängigkeit von Bodenart und TRD auf der Basis
von pF 1,8 für Böden mit <1% Humus (s. Tab. 3)
Bestimmung der LK, FK und nFK anhand von FK-Werten, die unter Geländebedingungen
ermittelt wurden (s. Tab. 4)
Zu- und Abschläge für Böden
1. mit Humusgehalten von > 1% (s. Tab. 5) und
2. mit Grundwasser oder Staunässeeinfluss (s. Tab. 6)
Abb. 1: Schema für die Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte FK, nFK und LK
auf der Basis von FK-Werten, die realistischen Feldwassergehalten entsprechen
9
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 1: Bestimmungsschlüssel für die Schätzung der effektiven Lagerungsdichte im Gelände
Kennzeichnung der effektiven Lagerungs-
dichte
Gefügemerkmale für die Schätzung der effektiven Lagerungsdichte
Kennwert
Kurzzeichen Bezeichnung
Ld*)
Feines Krümelgefüge, sehr lockeres Einzelkorn- oder sehr lockeres Kohärentgefüge, sehr feines
Ld 1 sehr gering < 1,3 bis feines Aggregatgefüge mit offener bis sperriger Lagerungsart und sehr losem Zusammenhalt,
sehr hoher Anteil an biogenen Poren, gleichmäßige Wurzelverteilung
Krümelgefüge, lockeres Einzelkorn - oder lockeres Kohärentgefüge, feines Aggregatgefüge mit
Ld 2 gering 1,3 - < 1,55 offener und sperriger Lagerungsart und losem Zusammenhalt, hoher Anteil an biogenen Poren,
gleichmäßige Wurzelverteilung
Subpolyedergefüge, Einzelkorn - oder Kohärentgefüge mit mittlerem Zusammenhalt, Aggregatge-
Ld 3 mittel 1,55 - < 1,75 füge mit halboffener bis offener Lagerungsart und mittlerem Zusammenhalt bzw. mittlerer Verfes-
tigungsgrad, mittlerer Anteil an biogenen Poren, fast gleichmäßige Wurzelverteilung
dichtes Einzelkorn - oder dichten Kohärentgefüge, dichtes Aggregatgefüge mit geschlossener
Ld 4 hoch 1,75 - < 1,95 Lagerungsart und festem Zusammenhalt bzw. mit hohem Verfestigungsgrad, Plattengefüge, sehr
geringer bis geringer Anteil an biogenen Poren, ungleichmäßige Wurzelverteilung
sehr dichtes Einzelkorn - oder Kohärentgefüge, sehr dichtes Aggregatgefüge mit geschlossener
Ld 5 sehr hoch > 1,95 Lagerungsart und sehr festem Zusammenhalt bzw. sehr hohem Verfestigungsgrad, sehr dichtes
Plattengefüge, sehr geringer Anteil an biogenen Poren, sehr ungleichmäßige Wurzelverteilung
*) [ ] [ ] g / cm 3
Ld g / cm 3 = TRD g / cm 3 + 0,005
g / cm 3
⋅ %Ton + 0,001 ⋅ %Schluff bzw.
%Ton %Schluff
[ ] [ ] g / cm 3
TRD g / cm 3 = Ld g / cm 3 − 0,005
g / cm 3
⋅ %Ton − 0,001
⋅ %Schluff
%Ton %Schluff
10
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Abb. 2: Nomogramm zur Ermittlung der mittleren Trockenrohdichten TRD (g/cm3) der effektiven Lagerungsdichteklassen Ld1 bis Ld5 in
Abhängigkeit von der Bodenart
Gleichungen
3 Ld1: mittl. TRD = 1,20 - 0,005 · Ton% - 0,001 · Schluff%
Trockenrohdichte [g/cm ] für:
Ld2: mittl. TRD = 1,42 - 0,005 · Ton% - 0,001 · Schluff%
Ld3: mittl. TRD = 1,65 - 0,005 · Ton% - 0,001 · Schluff%
Ld5 Ld4 Ld3 Ld2 Ld1
Ld4: mittl. TRD = 1,85 - 0,005 · Ton% - 0,001 · Schluff%
1,00 80 Ld5: mittl. TRD = 2,00 - 0,005 · Ton% - 0,001 · Schluff%
1,60 1,45 % Ton
1,25 0,80
Tt 70
1,05
1,65 1,50 1,30 0,85 60
1,10 Tu2 Beispiel
1,70 1,55 1,35 0,90 Tl 50
Ts2
40 Lt3 = 40% Ton
1,15
1,75 . 1,60 . 1,40 . . 0,95 . Ts3
Lt3
X
Tu3 30
40% Schluff
mittlere TRD für:
1,20
1,80 1,65 1,45 1,00 Lt2 Tu4
Lts
Ut4 20 3
Ts4 Lu Ld1 = 0,96 g/cm
1,25 Ls2
1,85 1,70 1,50 1,05 Ls3 Ut3 10 Ld2 = 1,18 g/cm
3
Ls4 Uls
St3 Ut2 3
1,30 Slu Ld3 = 1,41 g/cm
1,90 1,75 1,55 1,10 Sl4 Uu
3
Sl3
Us 100 Ld4 = 1,61 g/cm
1,35 St2 Su4 80 3
1,95 1,80 1,60 1,15 Sl2 Su3 60 Ld5 = 1,76 g/cm
Su2 40
1,40 Ss
2,00 1,85 1,65 1,20 20 % Schluff
0
11
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 2: Mittlere Trockenrohdichten (TRD) der effektiven Lagerungsdichteklassen Ld1 bis
Ld5 in Abhängigkeit von der Bodenart für Böden mit Humusgehalten von < 1 %*
Mittlere TRD (g/cm3) der effektiven Lagerungsdichteklassen (Ld1 bis Ld5):
Bodenart Ld1 Ld2 Ld3 Ld4 Ld5
Ss 1,18 1,40 1,63 1,83 1,98
Sl2 1,15 1,37 1,60 1,80 1,95
Sl3 1,13 1,35 1,58 1,78 1,93
Sl4 1,10 1,32 1,55 1,75 1,90
Slu 1,09 1,31 1,54 1,74 1,89
St2 1,14 1,36 1,59 1,79 1,94
St3 1,09 1,31 1,54 1,74 1,89
Su2 1,17 1,39 1,62 1,82 1,97
Su3 1,15 1,37 1,60 1,80 1,95
Su4 1,14 1,36 1,59 1,79 1,94
Ls2 1,05 1,27 1,50 1,70 1,85
Ls3 1,06 1,28 1,51 1,71 1,86
Ls4 1,07 1,29 1,52 1,72 1,87
Lt2 1,01 1,23 1,46 1,66 1,81
Lt3 0,96 1,18 1,41 1,61 1,76
Lts 1,00 1,22 1,45 1,65 1,80
Lu 1,03 1,25 1,48 1,68 1,83
Uu 1,09 1,31 1,54 1,74 1,89
Uls 1,08 1,30 1,53 1,73 1,88
Us 1,12 1,34 1,57 1,77 1,92
Ut2 1,07 1,29 1,52 1,72 1,87
Ut3 1,05 1,27 1,50 1,70 1,85
Ut4 1,02 1,24 1,47 1,67 1,82
Tt 0,81 1,03 1,26 1,46 1,61
Tl 0,90 1,12 1,35 1,55 1,70
Tu2 0,90 1,12 1,35 1,55 1,70
Tu3 0,96 1,18 1,41 1,61 1,76
Tu4 0,99 1,21 1,44 1,64 1,79
Ts2 0,92 1,14 1,37 1,57 1,72
Ts3 0,99 1,21 1,44 1,64 1,79
Ts4 1,04 1,26 1,49 1,69 1,84
3
* Bei höheren Humusgehalten vermindern sich die in der Tab. 2 angegebnen TRD um 0,04 g/cm pro %
3
Humus bei Humusgehalten von 1-6 % und um 0,03 g/cm pro % Humus bei Humusgehalten von 6-15 %.
Mit dem in Abb. 2 dargestellten Nomogramm lassen sich die mittleren TRD für die effek-
tiven Lagerungsdichteklassen Ld1 bis Ld5 in Abhängigkeit von der Bodenart bestimmen.
Die ermittelten Werte sind in Tab. 2 zusammengestellt; sie sind zusammen mit der Bo-
denart die Ausgangswerte für die Schätzung der LK, FK und nFK (s. Abb. 1).
Die Gliederung der TRD erfolgte dabei in Form von TRD-Stufen für Bereiche von 1,1 bis
1,9 g/cm3 und nicht wie in der KA 5 in Form von Klassen. Dies verbessert a) die weitere
Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte und lässt klar erkennen, dass bestimmte
TRD-Stufen bei einzelnen Bodenarten gar nicht erst auftreten.
Es hat sich gezeigt, dass eine frühe Klasseneinteilung der TRD wie bei der KA5, die für
sämtliche Bodenarten gilt, kontraproduktiv ist: Sie täuscht eine Wertung vor, die so über-
haupt nicht gegeben ist, sondern im Gegenteil zu Fehlinterpretationen führt (s. auch Ab-
schnitt 3 und 4). Bei der Erstellung der Tab. 3 wurden neben den Daten der KA 3, KA 4
und KA 5 und eigenen Untersuchungsergebnissen, die Ergebnisse von Bachmann &
Hartge (2007), Dehner (2007), Harrach (1982), Hennings & Müller (1993), Teepe et al.
(2003), Renger & Henseler (1974), Riek et al. (1992), Schindler et al. (1989) und Vorder-
brügge (2005) herangezogen.
12
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 3: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität in Volumen -% in Abhän-
gigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte für Böden mit Humusgehalten von < 1 %
Luftkapazität Feldkapazität nutzbare Feldkapazität
Bodenart Poren > 50µ Poren <50 µ Poren 0,2-50 µ
(pF<1,8) (pF >1,8) (pF 4,2-1,8)
Trockenrohdichte (g/cm3)*
Kurzzeichen 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9
Ss - 38 30 23 - - 13 13 13 - - 10 10 10 -
Sl2 - 25 19 14 9 - 26 24 22 20 - 18 16 14 12
Sl3 - 22 17 12 7 - 29 26 24 22 - 18 16 14 12
Sl4 - 18 14 10 5 - 33 29 26 24 - 20 16 13 11
Slu - 17 12 7 2 - 34 31 29 27 - 22 19 17 15
St2 - 25 21 17 12 - 26 22 19 17 - 18 14 11 9
St3 - 17 13 10 6 - 34 30 26 23 - 20 16 12 9
Su2 - 27 21 16 10 24 22 20 19 - 19 17 15 14
Su3 - 21 16 11 6 - 30 27 25 23 - 23 20 18 16
Su4 - 19 14 9 4 - 32 29 27 25 - 25 22 20 18
Ls2 19 16 10 6 1 39 35 33 30 28 23 19 17 14 12
Ls3 20 17 12 7 2 38 34 31 29 27 22 18 15 13 11
Ls4 21 18 13 8 3 37 33 30 28 26 22 18 15 13 11
Lt2 18 14 9 5 - 40 37 34 31 20 17 14 11 -
Lt3 15 11 6 2 - 43 40 37 34 - 19 16 13 10 -
Lts 17 13 8 4 - 41 38 35 32 - 20 17 14 11 -
Lu 17 14 9 4 - 41 38 36 34 - 22 19 17 15 -
Uu 17 12 7 2 - 41 39 36 34 - 30 28 25 23 -
Uls 22 16 10 5 - 36 35 33 31 - 25 24 22 20 -
Us 21 16 10 5 - 37 35 33 31 - 27 25 23 21 -
Ut2 20 15 9 4 - 38 36 34 32 27 25 23 21 -
Ut3 19 14 8 3 - 39 37 35 33 - 25 23 21 19 -
Ut4 17 12 6 2 - 41 39 37 35 - 24 22 20 18
Tt 5 3 1 - - 53 48 43 - - 17 14 9 - -
Tl 8 5 2 0 - 50 46 42 37 - 18 15 11 8 -
Tu2 8 5 2 0 - 50 46 42 36 - 19 16 12 7 -
Tu3 11 8 4 1 - 47 42 39 35 - 21 17 14 10 -
Tu4 14 10 6 2 - 44 40 36 33 - 21 18 15 12 -
Ts2 11 8 3 0 - 47 43 40 36 - 19 16 13 10 -
Ts3 15 12 9 4 - 43 38 34 32 - 21 17 13 11 -
Ts4 18 15 11 6 - 40 36 32 30 - 21 17 14 12 -
Sande
fS,fSms,fSgs - 31 24 17 - - 19 19 19 - - 15 15 15 -
mS, mSfs, - 37 30 23 - - 13 13 13 - - 10 10 10 -
mSgs
gS - 42 34 27 - - 9 9 9 - - 6 6 6 -
* Bei tonreichen Böden können bei sehr geringer effektiver Lagerungsdichte auch TRD
von < 1,1 g/cm3 auftreten. In diesen seltenen Fällen sind die LK, FK und nFK durch Ext-
rapolation anhand der in der Tab. 3 angegebenen Werte zu ermitteln.
13
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Die Ergebnisse der Tab. 3 zeichnen sich im Vergleich zur Tab. 70 der KA 5 dadurch aus,
dass sie plausibler sind und nicht mehr im Widerspruch zu verifizierten Ergebnissen ste-
hen. So weisen z.B. die reinen Sande, wie es die Erfahrung lehrt, die geringsten nFK-
Werte auf. Nach der KA 5 besitzen dagegen die reinen Sande eine höhere nFK als die
Tone und tonigen Lehme (z.B. Lt3), wenn man für die FK pF 1,8 wählt. Außerdem tritt
der Widerspruch, dass der Totwasseranteil mit zunehmender TRD abnimmt bei den
Sanden, Lehmen und Schluffen nicht mehr auf. Lediglich bei den Tonen besteht beim
Totwasseranteil zwischen der geringsten und der höchsten TRD noch eine geringe Diffe-
renz von 2 bis 3 Vol. %. Die Ursache hierfür konnte bisher noch nicht geklärt werden.
Denkbar ist, dass bei sehr hoher Dichtlagerung die Abnahme der Poren bis in den Fein-
porenbereich hineinreicht. Die Umverteilung der Poren erfolgt erst ab pF 5 (s. Abb. 3).
Die dargestellten pF-Kurven in Abb. 3 im Bereich zwischen pF 4,2 und 7 sind Annahmen,
die bisher noch nicht durch Messungen belegt sind. Die in Abhängigkeit von der TRD
gemessenen Differenzen beim Totwasseranteil können aber auch auf methodische
Schwierigkeiten bei der Bestimmung des Totwassers zurückzuführen sein. Auch unter-
schiedliche Anteile der verschiedenen Tongrößenfraktionen können bei gleichem Tonge-
halt zu Differenzen beim Totwassergehalt führen.
Die Ergebnisse der Tab. 3 erfüllen noch nicht das eingangs definierte Ziel, von realisti-
schen Feldwassergehalten bei der Ermittlung der FK auszugehen. Um dieses Ziel zu
verwirklichen, wurden anhand vorliegender Bodenfeuchtemessungen die Wassergehalte
im Frühjahr zu Beginn der Vegetationszeit (2 bis 3 Tage nach Niederschlagsperioden) für
die einzelnen Bodenarten ermittelt. Dazu wurden die Ergebnisse von Duijnisveld (2006),
Facklam (2007), Honisch (1996), Kolbe (1995), Müller (2006), Plagge et al. (1996), Plag-
ge (1996), Schäfer, (2007), Knoblauch (2007) und eigene Messergebnisse ausgewertet.
Der so ermittelte Feldwassergehalt wird nach Vetterlein (1983, s. auch TGL 31222/04)
als Feuchtigkeits- bzw. Feuchteäquivalent FÄ bezeichnet.
pF
Tu2
1 = TDR = 1,7
2 = TDR = 1,3
3 = TDR = 1,1
1 2 3
Wassergehalt Vol %
Abb. 3: Wasserretentionskurven eines Tonbodens (Tu2) in Abhängigkeit von der Tro-
ckenrohdichte (TRD)
14
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 4: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität in Vol.% in Abhängigkeit
von Bodenart und Trockenrohdichte unter Berücksichtigung des Feutigkeitsäquivalents
FÄ bei Böden mit Humusgehalten von < 1 %*
Luftkapazität Feldkapazität nutzbare Feldkapazität
Bodenart Luftgehalt beim FÄ Wassergehalt beim FÄ Wassergehaltsdifferenz FÄ*
zwischen FÄ und pF 4,2
pF*
3
Kurz- Trockenrohdichte (g/cm ):**
zeichen 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9
Ss - 39 31 24 - - 12 12 12 - - 9 9 9 - 1,9
Sl2 - 28 22 17 11 - 23 21 19 18 - 15 13 11 10 2,0
Sl3 - 26 20 14 9 - 25 23 22 20 - 15 13 12 10 2,0
Sl4 - 23 18 12 7 - 28 25 24 22 - 15 12 11 9 2,1
Slu - 22 16 10 4 - 29 27 26 25 - 18 15 14 13 2,1
St2 - 30 25 20 14 - 21 18 16 15 - 13 10 8 7 2,1
St3 - 22 17 13 8 - 29 26 23 21 - 15 12 9 7 2,2
Su2 - 30 23 18 12 - 21 20 18 17 - 16 15 13 12 2,1
Su3 - 25 19 14 9 - 26 24 22 20 - 19 17 15 13 2,1
Su4 - 24 18 12 7 - 27 25 24 22 - 20 18 17 15 2,1
Ls2 24 20 13 8 3 34 31 30 28 26 18 15 14 12 10 2,1
Ls3 24 21 15 9 4 34 30 28 27 25 18 14 12 11 9 2,1
Ls4 25 22 16 10 5 33 29 27 26 24 18 14 12 11 9 2,1
Lt2 23 19 13 8 - 35 32 30 28 - 15 12 10 8 - 2,2
Lt3 20 16 10 5 - 38 35 33 31 - 14 11 9 7 - 2,3
Lts 21 17 11 6 - 37 34 32 30 - 16 13 11 9 - 2,2
Lu 21 18 11 6 - 37 34 32 30 - 18 15 13 11 - 2,2
Uu 22 17 11 6 - 36 34 32 30 - 25 23 21 19 - 2,1
Uls 27 21 14 9 - 31 30 29 27 - 20 19 18 16 - 2,1
Us 26 20 14 9 - 32 31 29 27 - 22 21 19 17 - 2,1
Ut2 26 20 14 8 - 32 31 29 28 - 21 20 18 17 - 2,2
Ut3 24 19 12 6 - 34 33 31 30 - 20 19 17 16 - 2,2
Ut4 23 17 12 4 - 35 34 33 31 - 18 17 16 14 - 2,2
Tt 9 6 3 - - 49 45 41 - - 13 11 7 - - 2,5
Tl 12 8 4 2 - 46 43 39 35 - 14 12 8 6 - 2,5
Tu2 12 8 4 2 - 46 43 39 35 - 15 13 9 6 - 2,5
Tu3 15 11 7 3 - 43 39 36 33 - 17 14 12 10 - 2,4
Tu4 18 13 9 4 - 40 37 33 31 - 18 15 13 11 - 2,3
Ts2 15 11 6 2 - 43 40 37 34 - 15 13 10 8 - 2,5
Ts3 19 15 12 6 - 39 35 31 30 - 17 14 10 9 - 2,3
Ts4 22 18 14 8 - 36 33 29 28 - 17 14 11 10 .- 2,2
Sande
fS,fSms,fSg - 35 28 21 - - 15 15 15 - - 11 11 11 - 2,1
s
mS, mSfs, - 38 31 24 - - 12 12 12 - - 9 9 9 - 1,9
mSgs
gS - 43 35 28 - - 8 8 8 - - 5 5 5 - 1,9
*Feuchtigkeitsäquivalent in pF-Werten ermittelt anhand von Wassergehaltsmessungen im Gelände zu Beginn der Vegeta-
tionszeit und der im Labor bestimmten pF-Kurve (s. Abb.4)
** Bei tonreichen Böden können bei sehr geringer effektiver Lagerungsdichte auch TRD
von < 1,1 g/cm3 auftreten. In diesen seltenen Fällen sind die LK, FK und nFK durch Ext-
rapolation anhand der in der Tab. 4 angegebenen Werte zu ermitteln.
15
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
pF
7,0
6,5
6,0
5,5 Totwasser
5,0
4,5
PWP
4,0
3,5
Verfügbares
3,0 Wasser
(nFK)
2,5 FÄ
FÄ FÄ FÄ 3
2,0 FÄ 1 = Ss, mS, Ld3, TRD 1,62 g/cm
1,8 3
2 = fS, Ld3, TRD 1,60 g/cm
1,5 3
3 = Ut3, Ld3, TRD 1,50 g/cm
1 2 3 4 4 = Tu2, Ld3, TRD 1,35 g/cm
3
1,0
0,5
0 10 20 30 40 50 Wassergehalt Vol %
Abb. 4: Wasserretentionskurven für 4 verschiedene Bodenarten mit eingezeichneten
Feuchtigkeitsäquivalenten FÄ
pF
4,2
4,0 1 2
Ss, mS (Labor-pF-Kurve)
3,5
Ut3 (Labor-pF-Kurve)
3,0
2,5
FÄ
2,0 FÄ
1,8 ***
1,5 **** **
1
Feldmesswerte im Frühjahr
(2-3 Tage nach Niederschlag)
0 10 20 30 40
Wassergehalt Vol %
Abb. 5 Vergleich zwischen Labor pF-Kurven und Feldmesswerten von zwei Böden
16
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
In Abb. 4 sind für vier verschiedene Bodenarten die im Labor bestimmten pF-Kurven dar-
gestellt und die im Gelände ermittelten FÄ-Werte auf den Labor-pF-Kurven gekenn-
zeichnet. Auf diese Weise ist es möglich, den im Gelände ermittelten FÄ-Werten auch
die dazu gehörigen Wasserspannungen (pF-Werte) für die verschiedenen Bodenarten
zuzuordnen.
Die so ermittelten pF-Werte entsprechen allerdings nicht den pF-Werten, die unter Ge-
ländebedingungen beim Feuchtigkeitsäquivalent auftreten. Im Gelände liegen die Was-
serspannungen beim FÄ aufgrund von Hysteresiseffekten und Lufteinschlüssen deutlich
niedriger, wie die beiden Beispiele in Abb. 5 zeigen.
Die Bedeutung der aus der Labor-pF-Kurve abgeleiteten pF-Werte für die Feuchtigkeits-
äquivalente liegt darin, dass für die Ermittlung der FK-Werte unter Geländebedingungen
(FÄ-Werte), die im Labor ermittelten und in großer Zahl vorliegenden pF-Kurven verwen-
det werden können.
Die Wassergehaltsdifferenz zwischen pF 1,8 (Tab. 3) und dem FÄ (Tab. 4) schwanken je
nach Bodenart zwischen 1 Vol. % bei den Mittel- und Grobsanden und 4-6 Vol. % bei
den Schluffen und Feinsanden. Die größeren Wassergehaltsdifferenzen zwischen pF 1,8
und dem Feuchtigkeitsäquivalent des Feinsandes im Vergleich zu den Mittel- und Grob-
sanden sind auf die höhere Wasserleitfähigkeit des Feinsandes im Wasserspannungsbe-
reich von 30 bis 300 hPa zurückzuführen. Dadurch kommt es nach Niederschlägen zu
einer schnelleren und größeren Versickerung.
Vergleicht man die pF-Werte der Feuchtigkeitsäquivalente der verschiedenen Bodenar-
ten, so ergibt sich, dass bei den Grob- und Mittelsanden die niedrigsten und bei den sehr
tonreichen Böden die höchsten pF-Werte auftreten. Obwohl bei den tonreichen Böden
die pF-Werte beim FÄ im Mittel bei 2,5 liegen, betragen die Wassergehaltsdifferenzen
zwischen pF 1,8 und 2,5 aufgrund der steilen pF-Kurven im Bereich von pF 1,8 bis 2,5 je
nach TRD nur zwischen 2-4 Vol. % (s. Tab. 3 und 4)
Für Böden mit einem Humusgehalt von mehr als 1% müssen nach Tab. 5 Zu- und Ab-
schläge berücksichtigt werden. Die in Tab. 5 aufgeführten Zu- und Abschläge wurden
anhand der Ergebnisse von Hennings & Müller (1993), Riek et al. (1992), Renger & Hen-
seler (1974), Schindler (1989) überprüft und insbesondere bei den tonreichen Böden kor-
rigiert.
Bei hydromorphen Böden sind in Abhängigkeit vom Grundwasserflurabstand und Stau-
wassereinfluss die in der Tab. 6 angegebenen Zu- und Abschläge zu berücksichtigen
(Schindler et al. 2003, Bohne & Zacharias 2007). Der Einfluss des Grundwassers und
der Staunässe wurde bisher bei der Schätzung der FK-, nFK- und LK-Werte nicht be-
rücksichtigt.
In Tab. 7 sind 3 Beispiele für die Bestimmung der LK, FK und nFK zu finden. Um einen
Vergleich zwischen den Kennwerten auf der Basis von pF 1,8 und dem FÄ zu ermögli-
chen, wurden in den Beispielen beide Ergebnisse aufgeführt.
Bei der Bestimmung des pflanzenverfügbaren Wassers (nFK) geht man davon aus, dass
im Frühjahr FK erreicht wird. Dies trifft in niederschlagsarmen Gebieten bei Böden mit
hohen nFK-Werten nicht in jedem Jahr zu. Das dabei nach trockenen Jahren auftretende
Wassergehaltsdefizit im Frühjahr ist von der nFK des effektiven Wurzelraumes und der
klimatischen Wasserbilanz des Sommer- und Winterhalbjahres abhängig. Wasserbi-
lanzmessungen mit Lysimetern zeigen, dass die FK nicht erreicht wird, wenn im Som-
merhalbjahr ein klimatisches Wasserbilanzdefizit (Niederschlag – Epot nach Turc) von
250 mm und mehr und im Winterhalbjahr klimatische Wasserbilanzüberschüsse von 50
mm und weniger auftreten (Knoblauch 2007).
Die in den Tab 3 und 4 aufgeführten bodenphysikalischen Kennwerte beruhen auf einer
statischen Auswertung, die alle vorliegenden Daten einer Bodenart beinhaltet. Einflüsse
17
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
des geologischen Ausgangssubstrates und der Bodengenese auf die bodenphysikali-
schen Kennwerte sind daher in den Tabellen 3 und 4 noch nicht berücksichtigt.
Bei der Schätzung der Kennwerte in Abhängigkeit des geologischen Ausgangssubstrates
und der bodengenetischen Trennung nach Horizonten wird diesen Differenzierungen
Rechnung getragen. Bei beiden Herangehensweisen wurden die Datensätze einer Reg-
ressionsanalyse unterzogen. Daher unterscheiden sich Ergebnisse nicht nur hinsichtlich
der Regression, sondern auch im Korrelationskoeffizienten (s. Abb.7). Diese Unterschie-
de sind besonders dort groß, wo die betrachtete Bodenart sich aus unterschiedlichen
geologischen Herkünften zusammensetzt.
Die statistische Auswertung auf der Ebene profil- bzw. raumbezogener Daten zeigen Zu-
sammenhänge, die sich teilweise nochmals von den Ergebnissen der beiden anderen
Herangehensweisen unterscheiden.
In Abschnitt 5 sind die Ergebnisse einer statistischen Auswertung zu finden, bei der die
Einflüsse der Bodengenese und des geologischen Ausgangssubstrates berücksichtigt
wurden.
Tab. 5: Zuschläge und Abschläge zur Luftkapazität, nutzbaren Feldkapazität und Feld-
kapazität in Volumen-% in Abhängigkeit von Bodenart und Gehalt an organischer Sub-
stanz
Bodenart Luftkapazität nutzbare Feldkapazität Feldkapazität
organische Substanz in Stufen
h2 h3 h4 h5 h2 h3 h4 h5 h2 h3 h4 h5
Kurzzeichen 1,5% 3% 6% 11,5% 1,5% 3% 6% 11,5% 1,5% 3% 6% 11,5%
Ss 0 -1 -3 -5 2 4 7 13 4 8 12 21
Sl2 0 -1 -2 -3 1 3 5 10 2 5 8 16
Sl3 0 -1 -2 -3 1 3 5 10 2 4 8 15
Sl4 0 -1 -2 -3 1 3 5 10 2 4 8 14
Slu 0 -1 -2 -3 1 3 5 10 2 4 8 14
St2 0 0 -1 -2 2 4 5 7 3 6 9 15
St3 0 0 0 1 2 4 6 8 3 6 8 14
Su2 0 -1 -2 -3 2 4 7 10 3 6 10 16
Su3 0 -1 -2 -3 2 4 6 9 3 6 10 15
Su4 0 0 -1 -2 2 4 6 9 3 6 9 14
Ls2 0 0 1 2 1 3 5 9 2 4 7 13
Ls3 0 0 1 2 2 4 6 9 2 4 7 13
Ls4 0 0 1 2 2 4 7 10 3 5 8 13
Lt2 0 1 2 3 1 3 4 7 2 4 6 10
Lt3 1 2 3 4 1 2 3 6 2 3 5 10
Lts 1 2 3 4 1 2 4 7 2 3 6 10
Lu 1 2 3 4 1 2 5 8 2 4 7 12
Uu 0 0 1 2 1 2 4 7 2 4 7 12
Uls 0 1 2 3 1 3 5 8 2 4 7 12
Us 0 0 1 2 1 3 5 8 2 4 7 12
Ut2 0 1 2 3 1 3 6 8 2 5 9 13
Ut3 0 1 2 3 1 3 6 8 2 5 9 13
Ut4 1 2 3 4 1 3 6 8 2 5 9 13
Tt 3 4 5 7 1 2 3 5 1 2 3 6
Tl 2 3 4 5 1 2 3 5 1 2 4 7
Tu2 2 3 4 5 1 2 3 5 1 2 4 7
Tu3 1 2 3 5 1 2 4 6 2 3 5 8
Tu4 1 2 3 5 1 2 4 7 2 4 6 9
Ts2 1 2 3 5 2 4 6 8 3 5 8 12
Ts3 0 1 2 5 2 4 6 9 3 5 8 12
Ts4 0 1 2 4 2 4 6 9 3 5 8 12
18
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 6: Zu- und Abschläge in Vol. % bei hydromorphen Böden
Bodenart vollhydromorphe Böden* halbhydromorphe Böden**
LK FK u. nFK LK FK u. nFK
fS, fSms -5 5 -2 2
Ss, mS, gS, Sl2, Sl3, Slu, -4 4 -2 2
Su2, Su3, Su4
Sl4, Ls2, Ls3, Ls4, St3, St2, -3 3 -1 1
Uls, Uu,Us, Ut2, Ut3, Ut4,
Lu, Tu4,
Lt2, Lt3, Lts, Ts4, Ts3 Tu3 -2 2 -1 1
Tu2, Tl Ts2, Tt,
*. Böden mit Grundwasserständen < 1 m bzw. stark staunasse Böden
** Böden mit Grundwasserständen 1-2 m bzw. staunasse Böden
Tab. 7: Beispiele für die Bestimmung von Feldkapazität FK, nutzbarer Feldkapazität nFK
und Luftkapazität LK unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3
Geländedaten
Bodenart Ss Ut3 Tu2
Effektive Lagerungsdichte Ld3 Ld3 Ld3
Humusgehalt <1%(h1) <1%(h1) 1-2%(h2)
Grundwasser bzw. Stauwasser nein <1m nein
3 3 3
Trockenrohdichte (s. Tab. 2) 1,62 g/cm 1,50 g/cm 1,35 g/cm
FK (pF 1,8) 13 Vol.% 35 Vol.% 45 Vol.%
nFK (pF 1,8-4,2) s. Tab. 3 10 Vol.% 21 Vol.% 15 Vol.%
LK (pF 1,8)
26 Vol.% 8 Vol.% 4 Vol.%
FK (Wassergehalt beim FÄ) 12 Vol.% 31 Vol.% 42 Vol.%
Abgeleitete bzw. berechnete Werte
nFK (Wassergehaltdifferenz zwischen FÄ Tab. 4 9 Vol.% 17 Vol.% 12 Vol.%
und pF 4,2)
27 Vol.% 11 Vol.% 7 Vol.%
LK (Luftgehalt beim FÄ) (s. Tab. 4)
Zu- und Abschläge aufgrund des Humusgehaltes (s. Tab.
5):
FK 0 0 +1 Vol.%
nFK 0 0 +1 Vol.%
LK 0 0 +2 Vol.%
bzw. von Grund- bzw. Stauwasser (s. Tab. 6):
FK 0 +3 0
nFK 0 +3 0
LK 0 -3 0
Endergebnis:
12 Vol.% 34 Vol.% 43 Vol.%
FK*
nFK* 9 Vol.% 20 Vol.% 13 Vol.%
LK*
27 Vol.% 8 Vol.% 9 Vol.%
*) unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents (s. Tab. 4)
19
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
2.3. Schätzung der effektiven Durchwurzelungstiefe
Die in Tab. 81 der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5 angegebenen mittleren Werte
der effektiven Durchwurzelungstiefe für Einschichtprofile sind aus zwei Gründen korrek-
turbedürftig:
1. Der Einfluss der effektiven Lagerungsdichte bzw. Packungsdichte (s. Sauer et al.
2002) auf die Höhe der effektiven Durchwurzelungstiefe wurde bisher unterschätzt.
2. Durch die parallele Angabe der Trockenrohdichteklasse pt und der effektiven Lage-
rungsdichte Ld treten widersprüchliche Ergebnisse bei der Ermittelung der effektiven
Durchwurzelungstiefe auf.
Nach Tab. 81 der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA 5) kommt man bei pt3 und Ld 3
bei der Schätzung der effektiven Durchwurzelungstiefe zum gleichen Ergebnis. Insbe-
sondere bei tonreichen Böden entspricht dies Ergebnis nicht der Wirklichkeit. Tonreiche
Böden (z.B. Tu2, Tt) mit einer TRD der Klasse pt 3 sind je nach Tongehalt als dicht bis
sehr dicht einzustufen und entsprechen damit nicht der effektiven Lagerungsdichteklasse
Ld 3. Bei den in Tab. 8 korrigierten Werten ist dieser Widerspruch beseitigt, da die Anga-
ben zur effektiven Durchwurzelungstiefe nur noch auf der Basis der effektiven Lage-
rungsdichte beruhen. Außerdem wurde der Einfluss der effektiven Lagerungsdichte auf
die Höhe der effektiven Durchwurzelungstiefe stärker berücksichtigt als bisher.
In sehr trockenen Jahren und in ausgeprägten Trockengebieten (< 500 mm Jahresnie-
derschlag) können die in der Tab. 8 angegebenen effektiven Durchwurzlungstiefen bei
bei schluff- und lehmreichen Substraten bei einer Ld 1 bis 3 um 10-30 % überschritten,
bei Sanden dagegen unterschritten werden.
Tab. 8: Effektive Durchwurzlungstiefe für Ackerkulturen auf homogenen Böden in Ab-
hängigkeit von Bodenart und effektiver Lagerungsdichte
effektive Durchwurzlungstiefe in dm
Bodenart effektive Lagerungsdichte in Stufen:
Ld1+2 Ld3 Ld4 Ld5
gS, gSms, gSfs 9 7 5 4
Ss, mS, fS, mSgs, mSfs 10 8 5 4
Sl2, Su2, Su3, Su4 10 9 6 4
Sl3, St2 11 9 7 5
Sl4, St4, Slu 13 10 8 5
Ls2, Ls3, Ls4, Lt2, Lt3, Lts, Uu, Us, Tu2, Tl, Tt 14 11 8 6
Uls, Ut2, Ut3, Ut4, Lu, Tu3, Tu4 15 12 8 6
Bei Grünland sind vom Tabellenwert 2 dm abzuziehen; bei Laubgehölzen ist der Tabel-
lenwert mit 1,5 zu multiplizieren. Für die Bodenarten Ts2-Ts4 können wegen zu geringer
Untersuchungsergebnisse hier keine Angaben gemacht werden.
Torf
Hh (naturnah) 2
Hh (naturnah) 4
Bei Hochmoor unter Grünlandnutzung sind zum Tabellenwert 2 dm, bei Ackernutzung 4
dm und bei Niedermoor unter Acker 2 dm zu addieren.
20
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
3. Mittlere pF-Kurven in Abhängigkeit von der Bodenart und die da-
von abgeleiteten Mualem/van Genuchten-Parameter, mittleren
Wasserleitfähigkeitswerte im wasserungesättigten Zustand und
kapillaren Aufstiegsraten
Die in der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5 und in der DIN 4220 angegebenen
mittleren pF-Kurven (s.Tab. 75 in KA5) gehen von einer TRD von ca. 1,5 g/cm3 aus. Dies
ergibt sich aus den geringen Schwankungen und der Höhe des Gesamtporenvolumens
GPV bei den Bodenarten. Für die Sande Ss wird für die mittlere pF-Kurve ein GPV von
42 Vol-% und für dieTone ein GPV von 44 Vol-% zugrunde gelegt. Tonböden mit mehr
als 45 % Ton und einem GPV von 44 % sind verdichtet und besitzen je nach Tongehalt
eine hohe bis sehr hohe effektive Lagerungsdichte. Sandböden mit einem GPV von 42
Vol-% gehören dagegen zu den etwas lockeren Böden.
In der Abb. 6 ist die tatsächlich auftretende Schwankungsbreite des GPV und der TRD
bei mittlerer effektiver Lagerungsdichte Ld 3 für einige Bodenarten dargestellt. Daraus
geht hervor, dass zwischen den Sanden und den Tonen (z.B. Tt) mit mittlerer effektiver
Lagerungsdichte Unterschiede im GPV von ca. 14 Vol. % auftreten. Nur bei den Boden-
arten mit ca. 12 bis 35 % Ton entsprechen die in der KA 5 und der DIN 4220 angenom-
menen GPV mittleren pF-Kurven.
Ss Sl3
Slu
Ls3
Ut3
Lu
Lt2
Lt3
Tu2
Tt
2,70 (Dichte der festen
3
3 Bodensubstanz in g/cm )
2,65 g/cm
Abb.6: Beziehung zwischen Trockenrohdichte und Gesamtporenvolumen bei Böden mit
mittlerer effektiver Lagerungsdichte (Dichte der festen Bodensubstanz zwischen 2,65
und 2,70 g/cm3)
Die von uns ermittelten mittleren pF-Kurven sind in Tab. 9 aufgeführt. Sie gelten für Bö-
den mit einer mittleren effektiven Lagerungsdichte und wurden für die Ableitung der Mu-
alem/van Genuchten-Parameter (MvG), der Berechnung der mittleren Wasserleitfähigkeit
21
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
im wasserungesättigten Zustand und des kapillaren Aufstiegs benutzt (s. Tab.10, 11 und
12).
Bei der Berechnung der mittleren Wasserleitfähigkeit im wassergesättigten Zustand wur-
de zugrunde gelegt, dass bei der Entwässerung jedem Wassergehalt ein Wert der Was-
serspannung bzw. ein pF-Wert zugeordnet werden kann. Die Wasserströmung im Boden
beschränkt sich auf die wasserführenden Poren, deren Durchmesser und deren Anzahl
mit fortscheitender Entwässerung abnehmen. Mit der damit verbundenen Abnahme des
Wassergehalts nimmt auch die Wasserleitfähigkeit ab.
Die Wasserleitfähigkeit des nicht wassergesättigten Bodens ku lässt sich auch als Funk-
tion der Wasserspannung ausdrücken.
Der Verlauf der ungesättigten Wasserleitfähigkeit wird durch eine Funktion K(θ) oder K
(ψ) beschrieben. Bei gegebenen Parametern (s. Tab. 10) kann die ungesättigte Wasser-
leitfähigkeit (ku) auf der Basis des MvG-Modells für Bodenarten durch Gleichung 1 be-
schrieben werden:
( ) (1+ (α ψ ) )
2
n−1 −m
1− α ψ
n
K(ψ ) = K 0
(1+ (α ψ ) )
mx
n
bzw.
(1)
( )
2
m
K(S) = K 0 S 1− 1− S1/ m
x
wobei S durch S = (θ − θr ) /(θs − θr ) gegeben ist.
K0, α, n, m, x, θr, θs = Parameter, m = 1 – 1/n
ψ = Wasserspannung (Porenwasserdruckhöhe), hPa
θ = Volumetrischer Wassergehalt, Vol.%
22
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 9: Mittlere pF-Kurven in Abhängigkeit von der Bodenart für Böden mit mittlerer ef-
fektiver Lagerungsdichte (Ld3) und Humusgehalten von < 1 %
Wassergehalt in Vol.%
Boden- pF-Stufen (dekadischer Logarithmus der Wasser- bzw. Saugspannung in hPa)
art GPV* 0,5 0,8 1,0 1,5 1,8 2,0 2,5 2,8 3,0 3,5 3,8 4,0 4,2
Ss 38 35 29 26 18 13 10,8 8 6,5 5,7 4,5 3,8 3,5 3
Sl2 39 37,5 36,0 34,5 28 23 20 14,5 12,5 11,8 9,8 8,7 8,5 8
Sl3 40 38,5 36,5 35 29,5 25,5 21,9 17,0 15 14,2 12,1 11 10,6 10
Sl4 41 39,5 38 36,7 31,5 28 26,7 21 19,5 18,3 15,3 14 13,5 13
Slu 42 40,3 38,5 37,5 33,7 30,5 28,5 23,5 20,3 18,8 14,7 13 12,3 12
St2 40 35,6 31,8 28,5 24 21,2 20 16,5 14,8 13,8 11 9,9 9 8
St3 42 40,3 38,5 37,5 33,5 29 2 23,7 22 20,9 17,5 16 15 14
Su2 38 35 32 28,7 24 21 19 15 12,5 11,3 8,9 7,5 6,8 5
Su3 39 36 34 32,5 28,7 26 24 19 16,3 15 11,5 9,7 8,1 7
Su4 40 37,5 35,5 34 30,5 28 26 21 18 16 12 10 8,2 7
Ls2 43 41,3 40 38,7 35,5 33 31 26 23,8 22,5 20 18 17,3 16
Ls3 43 40,3 38,5 37 33,5 31 29,3 25,5 23 21,5 19,5 17,7 17 16
Ls4 43 40 38 36,7 32,7 30 28,3 24,7 22 21 18,5 17 16 15
Lt2 45 43 41,5 40 37 34,5 32,8 28,5 26,5 25 22,5 21,3 20,5 20
Lt3 47 45 44 43 40,5 38,7 37,5 35 33 32 29 26 25 24
Lts 46 43,7 42,3 41 38,3 36 35 31 29,2 28 24,7 23 22 21
Lu 45 42,7 41,3 40 37,8 36 34,6 30 27,3 26,3 22,8 21 20 19
Uu 42 40,7 39,5 38,7 36,8 35,5 34 29,5 26,5 24 18,3 15,5 13 11
Uls 42 40,5 39 38 35 32,8 31,5 27 24,5 22,5 17 14,6 1 11
Us 41 40,6 38,2 37,2 33,7 32 29 24 21 19,5 15 13 11,3 10
Ut2 42 40,7 39,2 38 35,7 34 32,8 26,5 24 22 17,3 15 13,4 12
Ut3 42 40,7 40 39 36,5 35 33 28 25 23,5 18,9 16,8 15,3 14
Ut4 44 42 41 40 38 37 35 30 27 25,5 21 19,5 18,2 17
Tt 52 51 50,5 50 49,5 49 48 46,5 45 44 41,6 38,5 36 34
Tl 49 48,2 47,8 47,3 46 45 43,5 42 40,5 39,5 36,3 33,8 32 30
Tu2 49 48,5 48 47,5 46 45 44,8 42,5 41 40 37 34,5 32,3 30
Tu3 47 45,3 44,2 43,7 41,8 40 39,3 37,3 34,5 33,5 30,6 28,5 27,3 25
Tu4 45 43,7 43 41,6 39 37 36 32 29,5 28 24,5 23 21,8 21
Ts2 49 47,5 46,5 45,5 43,3 42 41 38,3 36,6 35,5 32 30 28,5 27
Ts3 46 44 42 41 38 35 34 31 29 28 24,7 23 22 21
Ts4 44 41,5 39,5 38 34,3 32 30,7 27 26 24,5 21 18,7 18 17
Sande
fS 40 38 35,5 33,5 27 19 16,5 12 9,5 8,2 6,5 5,2 4,6 4
mS 38 35 29 26 18 13 10,8 8 6,5 5,7 4,5 3,8 3,5 3
gS 37 33,5 28 24,3 14,5 9 7,5 5,5 4,8 4,5 3,6 3,2 2,9 2,6
* Gesamtporenvolumen
23
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 10: Parameter nach Mualem/van Genuchten für unterschiedliche Bodenarten
Bodenart θr θs α n x K0
hPa-1 cm d-1
Ss 0 0,3879 0,26437 1,35154 -0,594 512,094
Sl2 0 0,3949 0,11647 1,25425 0 192,852
Sl3 0,0519 0,3952 0,07097 1,35096 0 89,779
Sl4 0 0,4101 0,10486 1,18427 -3,236 141,295
Slu 0 0,4138 0,08165 1,17695 -3,919 109,516
St2 0 0,4049 0,48458 1,18828 -6,189 420,421
St3 0 0,4214 0,18023 1,13230 -3,420 305,804
Su2 0 0,3786 0,20387 1,23473 -3,339 285,491
Su3 0 0,3765 0,08862 1,21398 -3,611 119,904
Su4 0 0,3839 0,06005 1,22228 -3,738 83,297
Ls2 0,1062 0,4238 0,07743 1,22070 -5,723 69,247
Ls3 0,0337 0,4164 0,11076 1,15687 -7,393 147,591
Ls4 0,0250 0,4173 0,12968 1,15888 -6,372 178,088
Lt2 0,1492 0,4380 0,07013 1,24572 -3,180 62,531
Lt3 0,1629 0,4530 0,04947 1,17003 -4,099 44,340
Lts 0,1154 0,4325 0,03401 1,19442 0 51,979
Lu 0,0534 0,4284 0,04321 1,16518 -3,227 82,680
Uu 0 0,4030 0,01420 1,21344 -0,561 33,787
Uls 0 0,4003 0,02513 1,19338 -4,032 40,409
Us 0 0,3946 0,02747 1,22393 -2,728 35,526
Ut2 0,0101 0,4001 0,01868 1,22068 -1,382 29,262
Ut3 0,0053 0,4031 0,01679 1,20668 -1,198 27,708
Ut4 0,0276 0,4162 0,01697 1,20483 -0,767 24,633
Tt 0 0,5238 0,06612 1,05215 0 154,737
Tl 0 0,4931 0,07339 1,06254 0 172,507
Tu2 0 0,4971 0,07242 1,06062 0 178,700
Tu3 0 0,4589 0,05500 1,08166 0 123,765
Tu4 0,0170 0,4372 0,04538 1,12039 0 88,609
Ts2 0 0,4836 0,08402 1,07669 0 249,862
Ts3 0,07841 0,4374 0,06194 1,14565 0 118,038
Ts4 0 0,4355 0,20919 1,11419 -7,612 322,257
Sande
fS,fSms,fSgs 0 0,4095 0,15041 1,33576 -0,328 285,093
mS,mSfS,mSg 0 0,3886 0,26188 1.35330 -0,579 507,500
s
gS 0 0,37676 0,22065 1,46574 1,3829 872,556
Die Berechnung der ungesättigten hydraulischen Leitfähigkeit gemäß Gleichung (1) mit
Parametern nach Tabelle 10 ergibt die Werte der Tabelle 11.
24
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 11: Mittlere Wasserleitfähigkeit (cm/Tag) im ungesättigten Boden in cm/d in Abhän-
gigkeit von der Wasserspannung und der Bodenart
Bodenart Wasserspannung in hPa
-30 -63 -100 -300 -500 -1000
Ss 0.18 0,030 9,7E-3 6.3E-4 1,8E-4 3,1E-5
Sl2 0,27 0,048 0,016 1.0E-3 2.9E-4 5.2E-5
Sl3 0,53 0.090 0.02 1,5E-3 3,9E-4 6,0E-5
Sl4 0,38 0,11 0.051 7.5E-3 3,0E-3 8.9E-4
Slu 0,47 0,15 0,072 0,012 5,2E-3 1,6E-3
St2 0,41 0,17 0,096 0,025 0,013 5.9E-3
St3 0,18 0,049 0,021 3,0E-3 1,2E-3 3,4E-4
Su2 0,48 0,14 0,063 0,010 4,2E-3 1,3E-3
Su3 0,64 0,20 0,097 0,016 7,0E-3 2,2E-3
Su4 0,86 0,29 0,14 0,025 0,011 3,7E-3
Ls2 0,79 0,34 0,20 0,055 0,030 0,013
Ls3 0,66 0,28 0,17 0,048 0,026 0,012
Ls4 0,54 0,21 0,12 0,028 0,014 5.8E-3
Lt2 0,56 0,18 0,083 0,026 5,5E-3 1,7E-2
Lt3 0,37 0,13 0,062 0,011 4,8E-3 1,5E-3
Lts 0,57 0,15 0,058 5.0E-3 1.5E-3 3.0E-4
Lu 0,70 0,23 0,11 0,016 6,5E-3 1,9E-3
Uu 1.53 0,57 0,26 0,031 0,010 2.2E-3
Uls 1,0 0,40 0,21 0,040 0,018 5,9E-3
Us 0,92 0,32 0,15 0,023 9,4E-3 2,7E-3
Ut2 1,06 0,38 0,17 0,022 7,6E-3 1,8E-3
Ut3 1,02 0,37 0,17 0,021 7,5E-3 1,8E-3
Ut4 0,85 0,30 0,14 0,016 5,3E-3 1,2E-3
Tt 0,059 0,015 6,2E-3 6,8E-4 2,4E-4 5,5E-5
Tl 0,076 0,019 7,7E-3 8,0E-4 2,8E-4 6,4E-5
Tu2 0,076 0,019 7,7E-3 8,2E-4 2,8E-4 6,5E-5
Tu3 0,14 0,037 0,015 1,5E-3 5,3E-4 1,2E-4
Tu4 0,28 0,072 0,028 2.8E-3 9,1E-4 1,9E-4
Ts2 0,12 0,030 0,012 1.2E-2 4,0E-4 9,0E-5
Ts3 0,29 0,068 0,026 2,3E-3 7,2E-4 1,5E-4
Ts4 0,27 0,1 0,054 0,012 6,1E-3 2,4E-3
Sande
fS,fSms,fSgs 0,33 0,054 0,017 1,0E-3 2,8E-4 4,8E-5
mS,mSfS,mSg 0,19 0,030 9,7E-3 6,2E-4 1,7E-4 3,1E-5
s
gS 0,092 6,9E-3 1,3E-3 2,7E-5 4,4E-6 3,7E-7
25
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab.12: Kapillare Aufstiegsraten (mm/d) aus dem Grundwasser bis zur Untergrenze des
effektiven Wurzelraumes in Abhängigkeit von der Bodenart
Boden-
kapillare Aufstiegsrate in mm/d
art
Kurz-
Abstand zwischen der Grundwasseroberfläche und der Untergrenze des effektiven Wurzelraumes in dm:
zei-
chen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 17 20 25 Ψ*
Ss >5 >5 5 1,6 0,9 0,5 0,3 0,2 0,1 130
Sl2 >5 >5 5 2,6 1,3 0,8 0,5 0,3 0,2 0,1 150
Sl3 >5 >5 >5 5 2,5 1,6 1,1 0,7 0,5 0,3 0,2 0,1 150
Sl4 >5 >5 >5 5 3,6 2,4 1,6 1,2 0,8 0,6 0,4 0,3 0,2 0,1 180
Slu >5 >5 >5 >5 5 3,6 2,6 1,9 1,5 1,1 0,9 0,7 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 230
St2 >5 >5 5 2,9 1,8 1,1 0,7 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 260
St3 >5 >5 5 2,9 1,8 1,1 0,7 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 200
Su2 >5 >5 >5 >5 5 3,0 2,2 1,7 1,2 1,0 0,8 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 240
Su3 >5 >5 >5 >5 >5 5 3,5 2,8 2,2 1,7 1,4 1,2 0,9 0,8 0,7 0,5 0,3 0,1 300
Su4 >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 3,9 2,9 2,3 1,8 1,5 1,2 1,0 0,8 0,5 0,3 0,1 250
Ls2 >5 >5 >5 >5 >5 >5 4,0 3,0 2,2 1,7 1,3 0,9 0,7 0,5 0,4 0,2 0,1 200
Ls3 >5 >5 >5 >5 >5 5 3,3 2,5 2,0 1,5 1,2 1,0 0,8 0,7 0,5 0,3 0,2 0,1 270
Ls4 >5 >5 >5 >5 >5 3,6 2,6 2,0 1,5 1,2 0,9 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,1 250
Lt2 >5 >5 >5 >5 5 3,8 2,8 2,2 1,7 1,3 1,1 0,9 0,7 0,5 0,4 0,3 0,1 250
Lt3 >5 >5 >5 >5 5 3,4 2,6 1,9 1,5 1,2 1,0 0,8 0,7 0,6 0,5 0,3 0,2 0,1 350
Lts >5 >5 >5 >5 5 3,2 2,2 1,6 1,2 0,9 0,7 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 280
Lu >5 >5 >5 >5 >5 5 4 3,1 2,4 1,9 1,5 1.2 1,0 0,8 0,7 0,5 0,3 0,1 300
Uu >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 4 3,3 2,8 2,4 2,0 1,5 1,0 0,5 400
Uls >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 4,4 3,6 3 2,6 2,2 1,9 1,4 0,9 0,5 350
Us >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 4,1 3,3 2,7 2,2 1,8 1,5 1,2 1,0 0,7 0,4 0,1 300
Ut2 >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 3,5 2,8 2,3 1,9 1,5 1,3 1,1 0,7 0,4 0,1 300
Ut3 >5 >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 3,5 2,8 2,2 1,8 1,5 1,3 1,1 0,7 0,4 0,1 300
Ut4 >5 >5 >5 >5 >5 >5 5 3,6 2,8 2,2 1,8 1,5 1,2 1,0 0,8 0,5 0,3 0,1 300
Tt >5 5 2 1 0,6 0,4 0,3 0,2 0,15 0,1 900
Tl >5 5 2,6 1,3 0,8 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 750
Tu2 >5 5 2,6 1,3 0,8 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 750
Tu3 >5 >5 5 2,4 1,4 0,9 0,7 0,5 0,4 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 500
Tu4 >5 >5 >5 5 2,4 1,6 1,2 0,8 0,6 0,5 0,4 0,3 0,25 0,2 0,15 0,1 300
Ts2 >5 >5 5 2 1,2 0,8 0,5 0,4 0,3 0,2 0,15 0,1 500
Ts3 >5 >5 5,0 2,9 1,8 1,1 0,7 0,5 0,4 0,3 02 0,1 300
Ts4 >5 >5 5,0 2,9 1,8 1,1 0,7 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 300
Sande
fS >5 >5 >5 >5 5 3,3 2,2 1,4 0,9 0,5 0,3 0,2 0,1 140
mS >5 >5 5 1,6 0,9 0,5 0,3 0,2 0,1 130
gS >5 5 1,4 0,5 0,2 0,1 130
* Angenommene Wasserspannung an der Untergrenze des effektiven Wurzelraumes We, dies
entspricht etwa 70% der nFK an dieser Grenze, bezogen auf den ganzen Wurzelraum etwa 50% der
nFKwe
26
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
4. Schätzung der gesättigten Wasserleitfähigkeit (kf in cm/Tag) in
Abhängigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte
Die in der Tab. 76 der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5 (s. auch DIN 4220 Tab.
35) angegebenen gesättigten Wasserleitfähigkeitswerte zeigen besonders bei den ton-
reichen Böden nur eine sehr geringe Abhängigkeit von der Trockenrohdichte bzw. der
effektiven Lagerungsdichte, die nicht der Wirklichkeit entspricht. Die real auftretenden
Unterschiede bei den kf-Werten sind in Abhängigkeit von der TRD bei den tonreichen
Böden wesentlich höher.
Anhand der Daten der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 3, der Ergebnisse von Ren-
ger& Henseler (1974), Harrach und Sauer (2002), Müller et al. (1970) und eigenen kf-
Messungen wurde Tab. 76 der KA 5 bzw. Tab. 35 der DIN 4220 überarbeitet. Das Er-
gebnis ist in Tab. 13 zu finden.
Tab. 13: Mittlere Wasserdurchlässigkeit (cm/Tag) im wassergesättigten Boden in Abhän-
gigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte
3
TDR (g/cm )
Bodenart
≤1,1 1,3 1,5 1,7 ≥1,9
Ss - 375 280 150 -
Sl2 - 160 100 50 30
Sl3 - 100 70 40 20
Sl4 - 80 50 30 15
Slu - 70 40 20 8
St2 - 180 120 60 35
St3 - 110 60 30 18
Su2 - 185 125 65 30
Su3 - 95 60 30 18
Su4 - 85 55 30 15
Ls2 70 50 30 15 5
Ls3 80 60 35 20 8
Ls4 90 70 40 25 10
Lt2 60 40 25 10 -
Lt3 35 20 10 3 -
Lts 45 30 20 5 -
Lu 50 35 20 8 -
Uu 40 30 18 4 -
Uls 50 35 20 7 -
Us 45 30 15 5 -
Ut2 50 30 15 3 -
Ut3 50 30 15 3 -
Ut4 50 30 12 2
Tt 40 10 ≤1 - -
Tl 50 20 3 ≤1 -
Tu2 50 18 5 ≤1 -
Tu3 55 20 5 ≤1 -
Tu4 60 25 5 1 -
Ts2 50 30 15 5 -
Ts3 55 35 20 8 -
Ts4 80 50 30 10 -
Sande
fS - 250 150 90 -
mS - 375 250 150 -
gS - 1100 380 250 -
27
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
5. Bestimmung bodenphysikalischer Kennwerte unter Berücksich-
tigung von Bodengenese und Ausgangssubstrat
Den folgenden Ergebnissen liegt eine breit gefächerte Datenbasis zugrunde (Riek et al.
1992). Die über 6000 Bodenhorizonte umfassende Datenbank enthält neben bodenphy-
sikalischen Messgrößen zum großen Teil auch petrographische und bodengenetische
Angaben, wodurch die Möglichkeit besteht, weitgehend repräsentative Aussagen zur FK,
nFK und LK differenziert nach den geologischen Ausgangssubstraten des Bundesgebie-
tes und der jeweiligen spezifischen Bodenentwicklung zu treffen. Im einzelnen stammen
die Daten von den geologischen Landesämtern Bayerns (Dr. W. Grottenthaler), Nieder-
sachsens (Dr. U. Müller), Schleswig-Holsteins (Dr. H. Finnern) und Nordrhein-Westfalens
(Dr. U. Kramer). Sie wurden ergänzt durch Daten aus dem Bereich der neuen Bundes-
ländern (Dr. E. Vetterlein), bereits veröffentlichten Daten der geologischen Landesämter
Hessens und Rheinland-Pfalz sowie durch Daten des FG Bodenkunde (TU-Berlin).
Einzelheiten der statistischen Auswertung sind in dem Endbericht „Ableitung bodenphy-
sikalischer Kennwerte aus Basisdaten auf der Grundlage von bodenkundlichen Laborda-
tenbanken“ (Riek et al. 1992) zu finden. Bei der damaligen Auswertung wurde für FK ein
pF 1,8 zugrunde gelegt. Den hier im Folgenden dargestellten Feldkapazitätswerten lie-
gen reale Feldwassergehalte (FÄ-Werte) zugrunde. Außerdem wurden die Änderungen
der Bodenarteneinteilung nach KA4 bei der Darstellung der Ergebnisse berücksichtigt.
Das vorhandene Datenmaterial wurde in folgende Ausgangssubstrate unterteilt:
1. Löss und Lösslehm
(Periglaziale, carbonathaltige, äolische Schluffablagerungen, bzw. entkalkter ver-
witterter Löss)
2. Sandlöss
(Periglaziale, carbonathaltige bis carbonatfreie, äolische Schluffablagerungen mit
erhöhtem Sandanteil).
3. Reinsande,
(Geschiebesande, Geschiebedecksande, Sandersande, fluvioglaziale Sande,
Flugsande mit Tongehalten < 5% und Schluffgehalten < 10 %).
4. Geschiebelehm, -mergel,
(Carbonathaltige bis carbonatfreie bindige Ablagerungen der Grund- und Endmo-
räne)
5. Glazialer Lehmsand (Salm),
(anlehmige Sandablagerungen der Grund- und Endmoräne Nordostdeutschlands;
Tongehalt meist geringer, Sandgehalt höher als bei Geschiebelehmen).
6. Auenlehm, Hochflutlehm,
(Fluviatile, carbonathaltige bis carbonatfreie, bindige Ablagerungen).
7. Brackische, marine Ablagerungen,
(Sandige, tonige oder schluffige Ablagerungen im Gezeitenbereich der Nordsee-
küste).
28
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
8. Festgestein,
(Ton-, Kalk-, Tonmergelstein, Basalt, tonig verwitternd).
9. Festgestein, (Sandstein, Granit, Gneis, sandig verwitternd).
Durch die substrat-bodengenetisch differenzierte Auswertung lässt sich 1. die Genauig-
keit der Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte deutlich verbessern (s. Riek et
al. 1995 , Vetterlein 1986) und 2. der substratspezifische Einfluss der Trockenrohdichte,
Textur und des Humusgehaltes auf die bodenphysikalischen Kennwerte FK, nFK und LK
quantifizieren.
Die Möglichkeit durch eine substratgenetische Differenzierung die Schätzergebnisse zu
verbessern, wird durch die Darstellung in Abb. 7 a-c unterstrichen. Die Streudiagramme
geben die Beziehung zwischen Luftkapazität und Trockenrohdichte für unterschiedliche
Stichproben wieder. Bei Betrachtung aller geologischen Substrate im Korngrößenbereich
von 60-80 % Schluff und 8-30 % Ton (Abb. 8) zeigt sich ein relativ lockerer Zusammen-
halt mit r=-0,59. Die Beziehung wird deutlich enger (r=-0,78) wenn man nur die Lössbö-
den in diesem Körnungsbereich betrachtet (Abb. 7b). Innerhalb der Lösse erhöht sich der
Erklärungswert noch weiter, wenn die Stichprobe auf einzelne Bodenhorizonte be-
schränkt wird, dies wird exemplarisch für die Bt-Horizonte in Abb. 7c dargestellt (r=0,82).
Die Ergebnisse der statistischen Auswertung sind in den Tab. 14 bis 22 dargestellt.
Vergleicht man die Ergebnisse von sämtlichen bisher untersuchten Böden mit den Er-
gebnissen der einzelnen Substrat-Horizontgruppen so fällt auf, dass die größten Diffe-
renzen bei den Marschböden auftreten (s. Tab. 23 und Abb. 8). Die FK-Werte liegen z.
B. bei den Marschböden der Bodenart Sl4 z. T. um mehr als 10 Vol.% höher als die mitt-
leren FK-Werte von sämtlichen Böden. Auch die nFK-Werte der Marschen werden ohne
Berücksichtigung des substratspezifischen Ansatzes bei den sandigen Bodenarten deut-
lich unterschätzt. Die Ursache liegt in der spezifischen Korngrößenzusammensetzung
innerhalb der Gesamtsandfraktionen (s. Abb. 9). Es zeigt sich, dass der Feinstsandanteil
ca. 80 % ausmacht, gegenüber durchschnittlich 20 % bei allen anderen sandigen Sub-
straten (s. Abb. 9). Die sandigen Bodenarten der brackisch-marinen Ablagerungen un-
terscheiden sich mithin kaum von den schluffigen Bodenarten, was sich entsprechend in
der Porengrößenverteilung niederschlägt. Durch die Differenzierung nach Substraten
werden derartige spezifische Relationen zwischen ffS, fS und gS, die bei der Bodenar-
tenansprache nicht zum Tragen kommen, indirekt mit berücksichtigt.
Auch bei anderen Substraten treten Unterschiede zu den Angaben der KA5 und der DIN
4220 auf. So weisen z. B. die Ap- und Ah-Horizonte der Lössböden nur bei der LK eine
Abhängigkeit zur TRD auf (s. Tab. 14a). Die FK und nFK-Werte sind dagegen von der
TRD nicht abhängig (s. Abb. 8 und Tab. 14a).
Bei den Bv-, Cv- und G-Horizonten der Reinsande nimmt die FK und nFK mit zuneh-
mender TRD leicht zu (s. Abb. 8 und Tab. 16b) wie Horn (1990) und Schindler (1989)
bereits feststellten. Bei den humosen Ah, Bh, Aeh und Ap-Horizonten konnte dagegen
bei den Sanden kein signifikanter Einfluss der TRD auf die FK und nFK nachgewiesen
werden. Die Ursache dürfte in der sehr engen Korrelation zwischen Humusgehalt und
TRD liegen. Dadurch ist eine Trennung der beiden Einflussgrößen nicht möglich.
Die aufgeführten Beispiele zeigen, dass mit Hilfe des substrat-horizontspezifischen An-
satzes die Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte FK, nFK und LK verbessert
werden kann. Die Arbeitsgruppe „Kennwerte des Bodengefüges“ empfiehlt daher bei der
Auswertung der bodenphysikalischen Daten in der Zukunft Ausgangssubstrat und bo-
dengenetische Merkmale zu berücksichtigen.
29
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Abb. 7 a-c: Beziehung zwischen Luftkapazität (LK) und Trockenrohrdichte (TRG) für Bö-
den im Körnungsbereich von 60 – 80 % Schluff und 12 bis 30 % Ton, a) alle geologi-
schen Substrate, b) Lösse, c) Bt-Horizonte der Lösse.
30
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
FK (Wassergehalt beim FÄ)
50
Vol %
Sl4 Marschböden, Tab. 20
40
Ut3, Lössböden, Ah, Ap, Al,
x x <1% Humus, Tab. 14a
x
30 x
x Ut3 sämtl. Böden, Tab 4
x
x Sl4, sämtl. Böden, Tab 4
x
20
fSms, Reinsande, Tab. 16b
x x x x Bv, Cv
fSms, sämtl. Böden, Tab. 4
10
1,1 1,3 1,5 1,7
3
TRD g/cm
Abb. 8: Einfluss des Substrates und der Bodengenese auf die Beziehung zwischen Feld-
kapazität und Trockenrohdichte am Beispiel von drei Bodenarten (Sl4, Ut3, fSms)
31
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 14a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus Löss
und Lösslehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Löss und Lösslehm
Ah, Ap, Al
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
3
TRD (g/cm ) 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 pF
Ut2 21 11 6 26 19 11 23 16 8 25 18 11 2,2
Ut3 19 10 4 25 18 10 21 14 6 24 17 10 2,2
Ut4 17 8 2 23 16 8 19 12 4 22 15 8 2,2
Uls 21 12 6 27 20 12 24 17 9 25 18 11 2,1
Lu 18 9 3 24 17 9 20 13 5 23 16 9 2,2
Tu4 16 6 1 21 14 6 18 11 4 20 13 6 2,3
Tu3 14 4 0 19 12 4 16 9 1 19 12 5 2,4
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
FÄ
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4)
pF
Ut2 30 32 34 37 2,2
Ut3 32 33 36 39 2,2
Ut4 34 35 38 41 2,2
Uls 30 31 33 37 2,1
Lu 33 34 37 40 2,2
Tu4 35 37 39 43 2,3
Tu3 36 39 41 44 2,4
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
FÄ
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4)
pF
Ut2 19 20 21 23 2,2
Ut3 18 19 20 22 2,2
Ut4 17 18 19 21 2,2
Uls 17 17 18 20 2,1
Lu 15 16 17 19 2,2
Tu4 14 15 16 18 2,3
Tu3 13 14 15 17 2,4
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
32
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab 14b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus Löss
und Lösslehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Löss, Lösslehm
Bv, Bvt, Sw, Swd, G, Cv, C
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Horizont Bodenart
pF
1,3 1,5 1,7
Ut2 21 14 8 2,2
Bv, Ut3 20 12 6 2,2
Sw, Ut4 17 10 3 2,2
G, Uls 20 13 7 2,1
Cv, Lu 18 11 4 2,2
C Tu4 15 8 2 2,3
Tu3 14 7 1 2,4
Ut3 17 11 7 2,2
Ut4 15 9 4 2,2
Sd, Swd
Bt, Bvt Tu4 16 10 5 2,2
Lu 13 7 2 2,3
Tu3 12 6 1 2,4
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Horizont Bodenart
pF
1,5 1,7 1,9
Ut2 30 29 28 2,2
Bv, Ut3 31 30 29 2,2
Sw, Ut4 34 32 31 2,2
G, Uls 31 30 29 2,1
Cv, Lu 33 32 32 2,2
C Tu4 36 35 34 2,3
Tu3 37 36 35 2,4
Ut3 34 32 29 2,2
Ut4 36 34 32 2,2
Sd, Swd
Bt, Bvt Tu4 35 33 31 2,2
Lu 38 36 34 2,3
Tu3 39 37 35 2,4
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Horizont Bodenart
pF
1,5 1,7 1,9
Ut2 19 18 17 2,2
Bv, Ut3 17 17 16 2,2
Sw, Ut4 17 16 16 2,2
G, Uls 18 17 16 2,1
Cv, Lu 15 14 14 2,2
C Tu4 15 14 13 2,3
Tu3 14 13 12 2,4
Ut3 20 18 16 2,2
Ut4 19 17 16 2,2
Sd, Swd
Bt, Bvt Tu4 18 16 14 2,2
Lu 17 15 14 2,3
Tu3 16 14 12 2,4
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
33
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 15a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus
Sandlöss unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Sandlöss
Ah, Ap, Al
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
3
TRD (g/cm ): 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 pF
Sl3 24 18 13 27 22 16 9 24 19 13 25 19 14 2,0
Sl4 24 18 13 28 22 16 9 25 19 13 25 20 14 2,1
Ls4 23 17 12 27 21 15 10 24 18 12 24 19 13 2,1
Ls3 22 16 11 26 20 14 9 23 17 11 23 18 12 2,1
Ls2 20 14 9 24 18 12 7 21 15 9 21 16 10 2,1
Su3 25 19 14 29 23 17 12 26 20 14 26 20 14 2,1
Su4 23 17 12 27 21 15 10 24 18 12 24 19 13 2,1
Slu 22 16 11 26 20 14 9 23 17 11 23 18 12 2,1
Us 20 14 9 24 18 12 7 21 15 9 21 16 10 2,1
Uls 20 14 9 24 18 12 7 21 15 9 21 16 10 2,1
Lu 20 14 9 23 18 12 7 21 15 9 21 16 10 2,2
Ut2 18 12 7 21 16 10 5 19 13 7 19 14 8 2,2
Ut3 17 11 6 20 15 9 4 18 12 6 18 13 7 2,2
Ut4 16 10 5 19 14 8 3 17 11 5 17 12 6 2,2
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
3 pF
TRD (g/cm ): 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3
Sl3 27 25 23 31 29 27 25 33 31 29 38 37 35 2,0
Sl4 27 25 23 30 29 27 25 32 31 29 38 36 35 2,1
Ls4 28 26 24 31 30 28 26 33 32 30 39 37 36 2,1
Ls3 29 27 25 32 31 29 27 34 33 31 40 38 37 2,1
Ls2 31 29 27 34 33 31 29 36 35 33 42 40 39 2,1
Su3 26 24 22 29 28 26 24 31 30 28 37 36 35 2,1
Su4 28 26 24 31 30 28 26 33 32 30 39 37 36 2,1
Slu 29 27 25 32 31 29 27 34 33 31 40 38 37 2,1
Us 31 29 27 34 33 31 29 36 35 33 42 40 39 2,1
Uls 31 29 27 34 33 31 29 36 35 33 42 40 39 2,1
Lu 31 29 27 35 33 31 29 36 35 33 42 40 39 2,2
Ut2 33 31 29 37 35 33 31 38 37 35 44 42 41 2,2
Ut3 34 32 30 38 36 34 32 39 38 36 45 43 42 2,2
Ut4 35 33 31 39 37 35 33 40 39 37 46 44 43 2,2
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
3
TRD (g/cm ): 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 pF
Sl3 18 16 14 21 19 17 15 22 20 18 25 23 21 2,0
Sl4 16 14 12 18 17 15 13 19 18 16 23 21 20 2,1
Ls4 15 13 11 17 16 14 12 18 17 15 22 20 19 2,1
Ls3 16 14 12 18 17 15 13 19 18 16 23 21 20 2,1
Ls2 17 15 13 19 18 16 14 20 19 17 24 22 21 2,1
Su3 20 18 16 22 21 19 17 23 22 20 27 25 24 2,1
Su4 21 19 17 23 22 20 18 24 23 21 28 26 25 2,1
Slu 17 15 13 19 18 16 14 20 19 17 24 22 21 2,1
Us 23 21 19 25 24 22 20 26 25 23 30 28 27 2,1
Uls 21 19 17 23 22 20 18 24 23 21 28 26 24 2,1
Lu 18 16 14 21 20 18 16 21 20 19 25 24 23 2,2
Ut2 23 21 19 26 25 23 21 27 26 24 30 28 26 2,2
Ut3 22 20 18 25 24 22 20 25 24 23 29 27 25 2,2
Ut4 21 19 18 23 22 21 19 25 23 22 28 26 24 2,2
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
34
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 15b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus
Sandlöss unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Sandlöss
Bv, Bt, Sw, Sd, Cv
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Bodenart
1,3 1,5 1,7 pF
Sl3 25 18 13 2,0
Sl4 23 17 12 2,1
Ls4 23 17 12 2,1
Ls3 22 16 11 2,1
Ls2 20 14 9 2,1
Su3 24 18 13 2,1
Su4 22 16 11 2,1
Slu 21 15 10 2,1
Us 20 13 8 2,1
Uls 20 13 8 2,2
Lu 20 14 8 2,2
Ut2 18 12 6 2,2
Ut3 17 11 5 2,2
Ut4 16 10 4 2,2
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Bodenart
1,3 1,5 1,7 pF
Sl3 26 25 23 2,0
Sl4 28 26 24 2,1
Ls4 28 26 24 2,1
Ls3 29 27 25 2,1
Ls2 31 29 27 2,1
Su3 27 25 23 2,1
Su4 29 27 25 2,1
Slu 30 28 26 2,1
Us 31 30 28 2,1
Uls 31 30 28 2,2
Lu 31 29 28 2,2
Ut2 33 31 30 2,2
Ut3 34 32 31 2,2
Ut4 35 33 32 2,2
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Bodenart
pF
1,3 1,5 1,7
Sl3 17 16 14 2,0
Sl4 16 14 12 2,1
Ls4 14 12 10 2,1
Ls3 15 13 11 2,1
Ls2 17 15 13 2,1
Su3 21 19 17 2,1
Su4 22 20 18 2,1
Slu 20 18 16 2,1
Us 22 21 19 2,1
Uls 20 19 17 2,2
Lu 17 15 14 2,2
Ut2 23 21 20 2,2
Ut3 21 19 18 2,2
Ut4 19 17 16 2,2
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
35
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 16a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus Reinsanden unter Berücksichtigung des
Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Sandsubstrate: Geschiebesande, Geschiebedecksande, fluvioglaziale Sande, Flugsande (Tongehalt < 5 %, Schluffgehalt < 10 %)
Ah, Aeh, Ap, Al, Bh
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) 11,5(h5) FÄ
3
TRD (g/cm ): 1,3 1,5 1,7 1,3 1,5 1,7 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 pF
fS 31 23 16 27 19 12 21 13 6 21 14 6 20 12 5 2,1
fSms, fSgs 33 25 18 29 21 14 23 15 8 23 16 8 22 14 7 2,0
mSfs, mS 38 30 23 34 26 19 27 19 12 26 19 11 25 17 10 1,9
mSgs 40 32 25 36 28 21 29 21 14 28 21 13 27 19 12 1,9
gS 42 34 27 38 30 23 30 22 15 29 22 14 28 20 13 1,9
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
FÄ
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) 11,5(h5)
pF
fS 20 24 29 35 43 2,1
fSms, fSgs 18 22 27 33 41 2,0
mSfs, mS 13 17 23 30 38 1,9
mSgs 11 15 21 28 36 1,9
gS 9 13 20 27 35 1,9
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
FÄ
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) 11,5(h5)
pF
fS 16 17 20 23 28 2,1
fSms, fSgs 14 15 18 21 26 2,0
mSfs, mS 10 11 14 19 24 1,9
mSgs 8 9 12 18 23 1,9
gS 6 7 11 17 22 1,9
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
36
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 16b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus Reinsanden unter Berücksichtigung des
Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Sandsubstrate: Geschiebesand, Geschiebedecksande, fluvioglaziale Sande, Flugsande (Tongehalt < 5 %, Schluffgehalt < 10 %)
Bv, Cv, Sw, Go
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart
1,3 1,5 1,7 1,8 pF
fS 36 26 18 13 2,1
fSms, fSgs 38 28 20 15 2,0
mSfs, mS 41 32 24 19 1,9
mSgs 43 34 26 22 1,9
gS 44 36 28 24 1,9
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart
1,3 1,5 1,7 1,8 pF
fS 15 17 18 19 2,1
fSms, fSgs 13 15 16 17 2,0
mSfs, mS 10 11 12 13 1,9
mSgs 8 9 10 10 1,9
gS 7 7 8 8 1,9
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart
1,3 1,5 1,7 1,8 pF
fS 11 13 14 15 2,1
fSms, fSgs 9 11 12 13 2,0
mSfs, mS 7 8 9 10 1,9
mSgs 5 6 7 7 1,9
gS 4 4 5 5 1,9
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab.6 zu berücksichtigen
37
Tab. 17a:Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus Ge-
schiebelehm unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Geschiebelehm, -mergel
Ah, Ap, Al
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
3 pF
TRD (g/cm ): 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,1 1,3 1,5
Lt2 17 12 7 21 16 11 6 18 13 7 18 13 9 2,2
Lts 20 15 10 23 19 13 9 20 16 9 21 16 12 2,2
Ls2 18 13 8 22 17 12 7 19 14 8 19 14 10 2,1
Ls3 20 15 10 23 19 13 9 20 16 10 20 16 12 2,1
Slu 20 15 9 23 19 13 9 20 16 10 21 16 12 2,1
Ls4 23 17 13 26 22 16 12 23 19 13 24 19 15 2,1
Sl4 23 16 12 26 22 15 11 23 19 12 24 19 15 2,1
Sl3 25 19 15 28 24 18 14 25 20 15 25 20 15 2,0
Sl2 27 21 17 30 25 20 16 27 22 17 27 22 17 2,0
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
pF
TRD (g/cm3): 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,1 1,3 1,5
Lt2 34 31 29 37 35 32 30 39 37 35 45 43 40 2,2
Lts 31 28 26 35 32 30 27 37 34 33 42 40 37 2,2
Ls2 33 30 28 36 34 31 29 38 36 34 44 42 39 2,1
Ls3 31 28 26 35 32 30 27 37 34 32 42 40 37 2,1
Slu 31 28 27 35 32 30 27 37 34 32 42 40 37 2,1
Ls4 28 26 23 32 29 27 24 34 31 29 39 37 34 2,1
Sl4 28 27 24 32 29 28 25 34 31 30 39 37 34 2,1
Sl3 26 24 21 30 27 25 22 32 30 27 38 36 34 2,0
Sl2 24 22 19 28 26 23 20 30 28 25 36 34 32 2,0
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
pF
TRD (g/cm3): 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,1 1,3 1,5
Lt2 12 10 8 15 13 10 8 17 15 13 22 20 17 2,2
Lts 10 8 6 14 11 9 7 16 13 11 20 18 15 2,2
Ls2 13 10 8 16 14 11 9 18 16 14 23 21 18 2,1
Ls3 12 10 8 16 13 12 9 18 15 14 22 20 17 2,1
Slu 15 13 10 19 16 14 11 21 18 16 25 23 20 2,1
Ls4 12 11 8 16 13 12 9 18 15 14 22 20 17 2,1
Sl4 13 12 10 17 14 13 11 19 16 15 23 21 18 2,1
Sl3 15 14 12 18 16 15 13 21 19 17 25 23 22 2,0
Sl2 15 14 12 19 17 15 13 21 19 17 25 23 22 2,0
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab.6 zu berücksichtigen
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 17b:Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Böden aus Geschiebelehm
unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Geschiebelehm, -mergel
Bv, Bt, Sw, Cr, C
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ) *
TRD (g/cm3) FÄ TRD (g/cm3) FÄ
Horizont Bodenart Horizont Bodenart
pF pF
1,3 1,5 1,7 1,9 1,3 1,5 1,7 1,9
Lt2 17 11 5 - 2,2 Lt2 17 12 7 4 2,2
Lts 20 14 8 3 2,2 Lts 19 14 9 5 2,2
Ls2 20 14 8 2 2,1 Ls2 18 13 8 5 2,1
Bv
Ls3 21 15 9 3 2,1 Ls3 19 14 8 5 2,1
Bt Cv
Slu 22 16 10 4 2,1 Slu 19 14 9 7 2,1
Sw C
Ls4 23 17 11 5 2,1 Ls4 21 16 11 8 2,1
Sd
Sl4 24 18 12 7 2,1 Sl4 22 17 12 9 2,1
Sl3 26 19 14 9 2,0 Sl3 24 18 14 11 2,0
Sl2 28 21 16 11 2,0 Sl2 26 20 16 2,0
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
TRD (g/cm3) FÄ TRD (g/cm3) FÄ
Horizont Bodenart Horizont Bodenart
pF pF
1,3 1,5 1,7 1,9 1,3 1,5 1,7 1,9
Lt2 34 32 31 - 2,2 Lt2 34 31 29 25 2,2
Lts 31 29 28 26 2,2 Lts 32 29 27 24 2,2
Ls2 31 29 28 27 2,1 Ls2 33 30 28 25 2,1
Bv
Ls3 30 28 27 26 2,1 Ls3 32 29 27 24 2,1
Bt Cv
Slu 29 27 26 25 2,1 Slu 32 29 27 24 2,1
Sw C
Ls4 28 26 25 24 2,1 Ls4 30 27 25 22 2,1
Sd
Sl4 27 25 24 22 2,1 Sl4 29 26 24 21 2,1
Sl3 25 24 22 20 2,0 Sl3 27 25 22 20 2,0
Sl2 23 22 20 18 2,0 Sl2 25 23 20 18 2,0
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
TRD (g/cm3) FÄ TRD (g/cm3) FÄ
Horizont Bodenart Horizont Bodenart
pF pF
1,3 1,5 1,7 1,9 1,3 1,5 1,7 1,9
Lt2 12 10 9 - 2,2 Lt2 12 10 8 - 2,2
Lts 11 9 8 7 2,2 Lts 12 10 8 7 2,2
Ls2 13 11 10 9 2,1 Ls2 15 12 10 8 2,1
Bv
Ls3 12 10 9 8 2,1 Ls3 15 12 10 8 2,1
Bt Cv
Slu 15 13 12 10 2,1 Slu 18 15 13 10 2,1
Sw C
Ls4 12 10 9 8 2,1 Ls4 15 12 10 8 2,1
Sd
Sl4 14 12 11 10 2,1 Sl4 17 14 12 10 2,1
Sl3 15 14 12 11 2,0 Sl3 18 16 13 11 2,0
Sl2 15 14 12 11 2,0 Sl2 18 16 13 11 2,0
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
39
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 18a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus gla-
zialem Lehmsand (Salm) unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Glazialer Lehmsand (Salm), (anlehmige Sandablagerungen der Grund- und Endmoränen; Ton-
gehalt meist geringer, Sandgehalt höher als bei Geschiebelehmen)
Ah, Ap
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
3
TRD (g/cm ): 1,5 1,7 1,9 1,3 1,5 1,7 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 pF
Sl4 19 14 9 22 16 11 19 12 7 17 11 5 2,1
Sl3 20 15 9 23 17 12 20 13 8 18 12 6 2,0
Sl 2 22 17 12 25 19 14 22 15 10 20 14 8 2,0
Su2 22 17 12 25 19 14 22 15 10 20 14 8 2,1
Su3 19 14 9 22 16 12 19 12 8 17 11 5 2,1
Slu 15 10 5 18 12 8 15 8 4 13 7 1 2,1
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
pF
TRD (g/cm3): 1,5 1,7 1,9 1,3 1,5 1,7 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5
Sl4 24 22 20 29 27 25 31 30 30 39 38 36 2,1
Sl3 23 21 20 28 26 24 30 29 29 38 37 35 2,0
Sl 2 21 19 17 26 24 22 28 27 27 36 35 33 2,0
Su2 21 19 17 26 24 22 28 27 27 36 35 33 2,1
Su3 24 22 20 29 27 24 31 30 30 39 38 36 2,1
Slu 28 26 24 33 31 28 35 34 34 43 42 40 2,1
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
Humus (%): 0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) FÄ
TRD (g/cm3): 1,5 1,7 1,9 1,3 1,5 1,7 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 pF
Sl4 12 10 8 16 14 12 18 17 15 25 23 21 2,1
Sl3 14 12 11 18 16 14 20 19 17 27 25 23 2,0
Sl 2 14 12 10 18 16 14 20 19 17 28 26 23 2,0
Su2 16 14 12 20 18 16 22 21 19 29 27 25 2,1
Su3 18 16 14 22 20 17 24 23 20 32 30 27 2,1
Slu 18 16 14 22 20 18 24 23 21 32 29 27 2,1
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
40
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab 18b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus gla-
zialem Lehmsand (Salm)unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Glazialer Lehmsand (Salm), (anlehmiger Sandablagerungen der Grund- und Endmoränen;
Tongehalt meist geringer, Sandgehalt höher als bei Grundmoränen)
Al, Bv, Sw, Go, G, C, Bt, Sd
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Horizont Bodenart
pF
1,5 1,7 1,9
Ls3 14 8 2 2,1
Ls4 15 9 3 2,1
Al, Bv Sl4 16 11 5 2,1
Sw Sl3 18 13 7 2,0
Go, G Sl2 21 16 10 2,0
C St2 23 17 11 2,1
Su2 24 18 11 2,1
Su3 20 15 8 2,1
Slu 16 10 4 2,1
Ls2, Ls3 16 10 3 2,1
Bt
Sd Sl4 18 12 5 2,1
Slu 17 13 4 2,1
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Horizont Bodenart
1,5 1,7 1,9 pF
Ls3 29 28 26 2,1
Ls4 28 27 25 2,1
Al, Bv Sl4 27 25 23 2,1
Sw Sl3 25 23 21 2,0
Go, G Sl2 22 20 18 2,0
C St2 20 19 17 2,1
Su2 19 18 17 2,1
Su3 23 21 20 2,1
Slu 27 26 24 2,1
Ls2, Ls3 27 26 25 2,1
Bt
Sd Sl4 25 24 23 2,1
Slu 26 25 24 2,1
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
3
TRD (g/m ) FÄ
Horizont Bodenart
1,5 1,7 1,9 pF
Ls3 12 11 9 2,1
Ls4 11 10 8 2,1
Al, Bv Sl4 13 11 9 2,1
Sw Sl3 15 13 11 2,0
Go, G Sl2 15 13 11 2,0
C St2 15 14 12 2,1
Su2 15 14 13 2,1
Su3 18 16 15 2,1
Slu 20 19 18 2,1
Ls2, Ls3 13 12 11 2,1
Bt
Sd Sl4 15 14 13 2,1
Slu 17 16 15 2,1
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
41
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 19a: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Auenböden unter Berück-
sichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Auenlehm, Hochflutlehm
Ah, Aeh, Ap, Al, Bh
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
Humus
0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) 11,5(h5)
(%): FÄ
TRD pF
3 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 0,9 1,1 1,3
(g/cm ):
Sl4 26 23 18 14 25 22 17 13 23 20 15 25 20 17 22 17 14 2,1
Ls4 25 22 16 13 24 21 15 12 22 19 13 24 19 16 21 16 13 2,1
Ls3 23 20 14 11 22 19 13 10 20 17 11 20 17 14 17 14 11 2,1
Ls2 21 18 12 9 20 17 11 8 18 15 9 18 15 12 15 12 9 2,1
Lu 19 16 10 6 18 15 9 5 16 13 7 17 13 10 14 10 7 2,2
Lts 21 18 12 9 20 17 11 7 18 15 9 19 15 12 16 12 9 2,2
Lt2 19 16 11 6 18 15 10 5 16 13 8 17 13 10 14 10 7 2,2
Lt3 17 13 8 4 16 13 8 4 14 11 6 15 11 8 12 8 5 2,3
Tu4 17 13 7 - 16 12 6 - 14 10 4 15 11 7 12 8 4 2,3
Tu3 15 12 6 - 14 11 5 - 12 9 3 12 9 6 9 6 3 2,4
Tu2 13 10 4 - 12 9 3 - 10 7 1 10 7 4 7 4 1 2,5
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
Humus
0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) 11,5(h5)
(%): FÄ
TRD pF
3 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 0,9 1,1 1,3
(g/cm ):
Sl4 32 28 25 22 33 29 26 23 34 30 27 38 36 32 40 38 34 2,1
Ls4 33 29 27 23 34 30 28 24 35 31 29 39 37 33 41 39 35 2,1
Ls3 35 31 29 25 36 32 30 26 37 33 31 43 39 35 45 41 37 2,1
Ls2 37 33 31 27 38 34 32 28 39 35 33 45 41 37 47 43 39 2,1
Lu 39 35 33 36 40 36 34 31 41 37 35 46 43 39 48 45 41 2,2
Lts 37 33 31 28 38 34 32 29 39 35 33 44 41 37 46 43 39 2,2
Lt2 39 35 32 30 40 36 33 31 41 37 34 46 43 39 48 45 41 2,2
Lt3 41 38 35 32 42 38 35 32 43 39 36 48 45 41 50 47 43 2,3
Tu4 41 38 36 - 42 39 37 - 43 40 38 48 45 42 50 47 44 2,3
Tu3 43 39 37 - 44 40 38 - 45 41 39 51 47 43 53 49 45 2,4
Tu2 45 41 39 - 46 42 40 - 47 43 41 53 49 45 55 51 47 2,5
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
Humus
0,5 (h1) 1,5 (h2) 3,0 (h3) 6,0 (h4) 11,5(h5)
(%): FÄ
TRD pF
3 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 0,9 1,1 1,3 0,9 1,1 1,3
(g/cm ):
Sl4 20 16 13 10 20 16 13 10 21 17 14 24 22 18 25 23 19 2,1
Ls4 18 14 12 8 18 14 12 8 19 15 13 23 20 16 24 21 17 2,1
Ls3 18 14 12 8 18 14 12 8 19 15 13 23 20 16 24 21 17 2,1
Ls2 19 15 13 9 19 15 13 9 20 16 14 24 21 17 25 22 18 2,1
Lu 17 13 11 8 17 13 11 8 18 14 12 22 19 15 23 20 16 2,2
Lts 17 13 12 8 17 13 12 8 18 14 12 22 19 15 23 20 16 2,2
Lt2 18 14 12 9 18 14 12 9 19 15 13 23 20 16 24 21 17 2,2
Lt3 15 12 10 8 15 12 10 8 16 13 11 20 17 14 21 18 15 2,3
Tu4 17 14 12 - 17 14 12 - 18 15 12 22 19 16 23 20 17 2,3
Tu3 15 12 9 - 15 12 9 - 16 12 10 20 17 13 21 18 14 2,4
Tu2 13 10 7 - 13 10 7 - 14 10 8 18 15 11 19 16 12 2,5
* Bei hydromorphen Böden handelt, sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
42
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 19b: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Auenböden unter Berück-
sichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Auenlehm, Hochluftlehm
Bv, M, S, G, C
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart:
pF
1,1 1,3 1,5 1,7
Sl4 23 20 16 13 2,1
Ls4 21 18 14 12 2,1
Ls3 20 17 13 11 2,1
Ls2 19 16 12 9 2,1
Lu 16 13 9 6 2,2
Lts 17 14 11 8 2,2
Lt2 16 13 9 6 2,2
Lt3 12 10 6 3 2,3
Tu4 13 11 7 4 2,3
Tu3 12 9 5 2 2,4
Tu2 9 7 3 - 2,5
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart:
pF
1,1 1,3 1,5 1,7
Sl4 35 31 27 23 2,1
Ls4 37 33 29 24 2,1
Ls3 38 34 30 25 2,1
Ls2 39 35 31 27 2,1
Lu 42 38 34 30 2,2
Lts 41 37 32 28 2,2
Lt2 42 38 34 30 2,2
Lt3 46 41 37 33 2,3
Tu4 45 40 36 32 2,3
Tu3 46 42 38 34 2,4
Tu2 49 44 40 - 2,5
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart:
pF
1,1 1,3 1,5 1,7
Sl4 20 18 14 10 2,1
Ls4 20 16 12 7 2,1
Ls3 19 15 11 6 2,1
Ls2 20 16 12 8 2,1
Lu 19 15 11 7 2,2
Lts 19 15 10 6 2,2
Lt2 18 14 10 6 2,2
Lt3 17 12 8 5 2,3
Tu4 19 14 11 8 2,3
Tu3 16 12 8 5 2,4
Tu2 14 10 7 - 2,5
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
43
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 20: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Marschböden unter Be-
rücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Brackische und marine Ablagerungen
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/cm ) FÄ
Bodenart
pF
0,9 1,1 1,3 1,5 1,7
Tt 6 5 3 - - 2,5
Tl, Tu2 8 7 6 1 - 2,5
Lt3 12 10 9 4 1 2,3
Tu4, Lu 14 12 9 4 1 2,4
Tu3 14 12 10 7 3 2,3
Lts 15 11 8 4 2 2,2
Lt2 - 13 10 6 3 2,2
Ut4 - 13 12 9 6 2,2
Ls2, Ls3. Ls4 - 13 11 8 5 2,1
Sl2, Sl3 - 13 11 8 6 2,0
Uls, Slu, Sl4, Su2,
- 14 11 9 7 2,1
Su3, Su4
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)*
3
TRD (g/cm ) FÄ
Bodenart
pF
0,9 1,1 1,3 1,5 1,7
Tt 59 53 48 - - 2,5
Tl, Tu2 56 51 45 42 - 2,5
Lt3 53 48 42 39 35 2,3
Tu4, Lu 51 46 42 39 35 2,4
Tu3 51 46 41 36 33 2,3
Lts 51 47 43 39 34 2,2
Lt2 50 45 41 37 33 2,2
Ut4 - 45 39 34 30 2,2
Ls2, Ls3. Ls4 - 45 40 35 31 2,1
Sl2, Sl3 - 45 40 35 30 2,0
Uls, Slu, Sl4, Su2,
- 44 39 34 29 2,1
Su3, Su4
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
3
TRD (g/cm ) FÄ
Bodenart
pF
0,9 1,1 1,3 1,5 1,7
Tt 19 14 10 - - 2,5
Tl, Tu2 19 15 12 9 - 2,5
Lt3 20 16 13 10 6 2,3
Tu3 20 16 13 10 6 2,4
Tu4 22 19 15 10 7 2,3
Lu - 22 19 14 10 2,3
Lt2, Lts 21 16 13 10 7 2,2
Ut4 - 22 17 14 10 2,2
Ls2, Ls3. Ls4 - 24 21 17 12 2,1
Uls - 30 26 21 17 2,1
Slu - 30 25 20 16 2,1
Sl4 - 28 24 20 16 2,1
Sl2, Sl3 - 30 26 21 17 2,0
Su2, Su3, Su4 - 36 32 25 20 2,1
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab. 6 zu berücksichtigen
44
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab 21: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus tonigen Festgestein unter Berücksichtigung des
Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Festgestein (tonig verwitternd, Bsp. Ton-, Kalk-, Tonmelgelstein, Basalt)
Ah, Ap, Bt, Sw, Sd, Cv, P
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wasserge-
FÄ)* FÄ)* haltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)*
TRD (g/m3) TRD (g/m3) TRD (g/m3) FÄ
Horizont Bodenart Horizont Bodenart Horizont Bodenart
pF
1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7 1,1 1,3 1,5 1,7
Lu 16 13 9 - Lu 42 38 34 - Lu 18 14 10 - 2,2
Lts 15 12 8 - Lts 43 39 35 - Lts 16 12 9 - 2,2
Lt2 17 14 10 - Lt2 41 37 33 - Lt2 17 14 10 - 2,2
Ah Ah Ah
Lt3 15 13 8 - Lt3 43 38 34 - Lt3 16 12 8 - 2,3
Ap Ap Ap
Tu3 14 12 9 - Tu3 44 39 34 - Tu3 17 13 8 - 2,4
Tu2, Tl 12 8 4 - Tu2, Tl 46 43 39 - Tu2, Tl 13 11 7 - 2,5
Tt 10 6 2 - Tt 48 45 42 - Tt 12 10 7 - 2,5
Lu 14 13 10 7 Lu 44 38 33 29 Lu 19 14 9 6 2,2
Lts 13 12 9 5 Lts 45 39 34 31 Lts 17 12 7 5 2,2
Lt2 13 12 10 7 Lt2 45 39 33 29 Lt2 18 13 8 5 2,2
Bv Bv Bv
Lt3 12 11 9 6 Lt3 46 40 34 31 Lt3 17 12 7 5 2,3
Sw Sw Sw
Tu3 13 11 9 6 Tu3 45 40 34 30 Tu3 18 14 8 5 2,4
Tu2, Tl 10 7 5 3 Tu2, Tl 48 44 38 33 Tu2, Tl 15 12 6 5 2,5
Tt 8 5 3 - Tt 50 46 40 - Tt 13 10 5 - 2,5
Lu - 14 10 7 Lu - 37 33 29 Lu - 13 7 5 2,2
Lts - 12 8 5 Lts - 39 35 31 Lts - 12 8 5 2,2
Sd Lt2 - 13 9 6 Sd Lt2 - 38 34 30 Sd Lt2 - 12 8 5 2,2
Cv Lt3 - 13 9 6 Cv Lt3 - 38 34 30 Cv Lt3 - 11 7 5 2,3
P Tu3 - 12 9 6 P Tu3 - 39 34 30 P Tu3 - 13 8 5 2,4
Tu2, Tl - 8 4 1 Tu2, Tl - 43 39 35 Tu2, Tl - 10 7 5 2,5
Tt - 5 2 - Tt - 46 41 - Tt - 9 6 - 2,5
* Bei hydromorphen Böden sind die Zu- und Abschläge der Tab.6 zu berücksichtigen
45
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab 22: Luftkapazität, Feldkapazität und nutzbare Feldkapazität für Bodenhorizonte aus
sandigem Festgestein unter Berücksichtigung des Feuchtigkeitsäquivalents FÄ
Festgestein (sandig verwitternd, Bsp. Sandstein, Granit)
Bv, Cv
Luftkapazität Vol.% (Luftgehalt beim FÄ)
TRD (g/cm3) FÄ
Bodenart
pF
1,1 1,3 1,5 1,7
Sl2 41 34 26 19 2,0
Sl3 37 30 22 15 2,0
Sl4 31 24 16 9 2,1
St2 41 34 26 19 2,1
St3 36 29 21 14 2,2
St2 42 35 27 20 2,1
Feldkapazität Vol.% (Wassergehalt beim FÄ)
FÄ
Bodenart Vol. %
pF
Sl2 17 2,0
Sl3 21 2,0
Sl4 27 2,1
St2 17 2,1
St3 22 2,2
St2 16 2,1
Nutzbare Feldkapazität Vol.% (Wassergehaltsdifferenz zwischen FÄ und pF 4,2)
FÄ
Bodenart Vol. %
pF
Sl2 10 2,0
Sl3 12 2,0
Sl4 16 2,1
St2 6 2,1
St3 6 2,2
St2 10 2,1
46
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Tab. 23: Vergleich der Feldkapazität und nutzbaren Feldkapazität in Vol.% von Böden verschiedener Ausgangsgesteine
Kennwert Bodenart TRD Humus Sämtl. Löss- u. Sandlöss Geschiebe- Salm Auen Mar- Tongestein
(g/cm3) % Böden Lösslehm (Tab. lehm (Tab. (Tab. (Tab. 19a schen (Tab. 21)
(Tab. (Tab. 15b) 17b) 18b) und 19b) Tab. 20)
4) 14b)
FK* Sl4 1,50 <1 26 - 26 25 27 27 35 -
nFK** Sl4 1,50 <1 13 - 14 12 13 14 20 -
FK* Ls5 1,40 <1 29 - 28 29 - 32 36 -
nFK** Ls5 1,40 <1 13 - 14 11 - 13 19 -
FK* Tu2 1,50 <1 39 - - - - 40 42 39
nFK** Tu2 1,50 <1 9 - - - - 7 9 7
FK* Tu2 1,10 3 48 - - - - 47 51 48
nFK** Tu2 1,10 3 17 - - - - 14 15 15
FK* Tu4 1,30 <1 37 37 - - - 42 41 40
nFK** Tu4 1,30 <1 14 14 - - - 12 13 13
* Wassergehalt in Vol.% beim Feuchtigkeitsäquivalant
** Wassergehaltsdifferenz in Vol.% zwischen Feuchtigkeitsäquivalant und pF 4,2
47
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
Feinstsand ffS [%]
100
br/m:
80 ffS = 0,81*Gesamtsand
n = 379, r = 0,96
60
40
restliche sandige Böden:
ffS = 0,20*Gesamtsand
20
n = 3039, r = 0,83
0
0 20 40 60 80 100
Gesamtsand [%]
Abb. 9: Anteil des Feinstsandes (<125 µm) an der Gesamtsandfraktion von brackisch-marinen
Ablagerungen (br/m) im Vergleich zu nicht marinen sandigen Substraten.
6. Zusammenfassung
Die in der Bodenkundlichen Kartieranleitung KA 5 bzw. in der DIN 4220 aufgeführten Tabellen
für die Schätzung der bodenphysikalischen Kennwerte (FK, nFK, LK und kf) weisen leider gra-
vierende Mängel auf. Die Arbeitsgruppe der DBG „Kennwerte des Bodengefüges“ hat sich da-
her das Ziel gesetzt:
1. die vorliegenden Erfahrungen und Vorschläge zur Verbesserung der Ergebnisse in den
Schätztabellen zu berücksichtigen und
2. FK-Werte abzuleiten, die sich an realistischen Feldwassergehalten orientieren.
Zur Erreichung der o.a. genannten Ziele wurde zunächst die Beziehung zwischen effektiver La-
gerungsdichte und Trockenrohdichte TRD überprüft und anhand der neuen Ergebnisse korri-
giert. Bei der weiteren Überprüfung der Schätzergebnisse konnten bei sämtlichen Tabellen die
Genauigkeit der Schätzung durch Korrekturen verbessert bzw. die Möglichkeiten der Fehlinter-
pretation verringert werden.
Das Ziel, bei der Ermittlung der FK-Werte von realistischen Feldwassergehalten auszugehen,
wurde durch die Auswertung vorliegender Ergebnisse von Feldbodenfeuchtemessungen zu Be-
ginn der Vegetationszeit verwirklicht. Der so ermittelte Feldwassergehalt wird nach Vetterlein
auch als Feuchtigkeitsäquivalent FÄ bezeichnet. Anhand der im Labor bestimmten pF-Kurven
lassen sich auch die Wasserspannungen (pF-Werte) für die FÄ-Werte ermitteln. Auf der Basis
der ermittelten FÄ-Werte wurden in Abhängigkeit von Bodenart und Trockenrohdichte die FK-,
nFK- und LK-Werte bestimmt (s. Tab. 4).
Im Abschnitt 5 sind zusätzlich die Ergebnisse einer substrat-bodengenetisch differenzierten
Auswertung dargestellt. Sie zeigen, dass sich dadurch die 1. Genauigkeit der Schätzung der
bodenphysikalischen Kennwerte deutlich verbessern lässt und 2. der substratspezifische Ein-
fluss von Trockenrohdichte, Textur und Humusgehalt auf die bodenphysikalischen Kennwerte,
Feldkapazität, nutzbare Feldkapazität und Luftkapazität quantifiziert werden kann.
Die Arbeitsgruppe „Kennwerte des Bodengefüges“ empfiehlt daher bei der Auswertung boden-
physikalischer Daten in Zukunft Ausgangssubstrat und bodengenetische Merkmale zu berück-
sichtigen.
48
Schätzung bodenphysikalischer Kennwerte
7. Verwendete Unterlagen und Literatur
Bachmann, J., Hartge, K-H. Bodenphysikalische Daten von ca. 1500 Bodenhorizonten, 2007.
Bodenkundliche Kartieranleitungen. KA 3, KA 4, KA 5.
Bohne, K. Berechnungen zum Einfluss des Grundwasserstandes auf den Wassergehalt bei
Feldkapazität in Abhängigkeit von der Bodenart (nicht veröffentlicht), 2006.
Dehner, U. Rasterdarstellung des Totwassergehaltes und der FK für unterschiedliche TRD,
Bericht, 2007.
Deller, B. Überprüfung der tabellierten Werte von Porengrößenklassen in der KA5, Bericht,
2007.
DIN 4220. Bodenphysikalische Standortbeurteilung – Kennzeichnung, Klassifizierung und Ab-
leitung von Bodenkennwerten.
Duijnisveld, W. Wassergehalts- und Wasserspannungsmessungen von der Messstelle Ohlen-
dorf, 2006 (nicht veröffentlicht).
European Soil Bureau. Gossary of Soil Terms, 2006.
Facklam, M. Bodenfeuchtemessungen zu Beginn der Vegetationszeit, unveröffentlicht, 2007.
Harrach, T. Tabellen und Nomogramme zur Bestimmung der FK, nFK und LK. 1983.
Harrach, T. & Sauer, St. Bestimmung der Packungsdichte von Böden zur Identifikation hoch-
wasserrelevanter Flächen. Bericht im Auftrag des Landesamtes für Wasserwirt-
schaft Rheinland Pfalz, Mainz, Gießen, 2002.
Hennings, V. und Müller, U. Überprüfung eines Schätzverfahrens zur Ermittlung von Kenn-
werten der Wasserbindung anhand der Labordatenbank des Niedersächsischen
Bodeninformationssystems. Z. Pflanzenernähr. u. Bodenk. 156, 67-73, 1993.
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