
Der Altweibersommer setzt meist in der zweiten Septemberhälfte ein. Bildet sich im September oder Oktober über Europa ein stabiles Hochdrucksystem, dann setzt in der Regel eine anhaltende Schönwetterlage ein. Es bleibt dann relativ warm und trocken und eine gute Fernsicht ist möglich. Aber auch die herbstliche Verfärbung des Laubes und den anschließenden Laubfall wird intensiviert.
Warum sagt man Altweibersommer?
Wie der freundliche Ausklang des Sommers zu seinem Namen kam, ist unklar. Regional gibt es für diese jahreszeitliche Phase nämlich noch weitere Bezeichnungen wie Frauensommer, Mädchensommer, Mettensommer, Witwensommer, Michaels- und Martinssommer. Und das erschwert die sprachgeschichtliche Klärung der Herkunft des Begriffs.
Möglicherweise leitet sich der Name Altweibersommer von Spinnfäden ab, mit denen junge Baldachinspinnen im Herbst durch die Luft segeln. Diese Flugfäden erinnern angeblich an das graue Haar alter Frauen. Auch gab es im Althochdeutschen für das Knüpfen der Spinnweben das Wort „weiben“.
Altweibersommer auch als Goldener Oktober bekannt
Die herbstliche Schönwetterperiode wird oft auch „Goldener Oktober“ oder „Goldener Herbst“ genannt. Beides bezieht sich auf die zu dieser Zeit einsetzende Färbung der Blätter von Laubbäumen. Bei günstiger Einstrahlung von Sonnenlicht – vor allem beim Auf- oder Untergang des Tagesgestirns – wird ein goldener Farbton sichtbar.
Kleine Anekdote am Rande: Manchen Leuten erscheint der Begriff „Altweibersommer“ als nicht mehr zeitgemäß und auch als nicht „politisch korrekt“. Deshalb gab es 1989 beim Landgericht Darmstadt eine Klage mit der Begründung, dass die Verwendung des Ausdrucks durch die Medien die Persönlichkeitsrechte älterer Damen verletze. Das Gericht konnte in dem Ausdruck aber keinen Angriff auf das Persönlichkeitsrecht erkennen.